Arbeitsunfälle

Das sind die verletzungsanfälligsten Branchen in der Schweiz

· Online seit 18.12.2023, 14:44 Uhr
Berichten zufolge hat die Schweiz die sechsthöchste Rate an Arbeitsunfällen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Europa. Eine neue Studie zeigt, in welchen Branchen sich Arbeitnehmende am meisten verletzen.
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Die Schweiz weist ein deutlich höheres Risiko für Arbeitsunfälle auf als der EU-Durchschnitt. Eine Studie der Website lebenslaufapp.ch hat Daten zu nicht tödlichen Arbeitsunfällen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus den Jahren 2012 und 2021 erfasst. Ziel der Studie war, Berufe nach Verletzungsrisiko einstufen zu können. Manche der Ergebnisse sind wenig überraschend – andere hingegen schon.

1. Baubranche

Dass man sich auf dem Bau am häufigsten verletzt, dürfte wohl wenig überraschen. Das Bauwesen in der Schweiz ist fast für ein Viertel (23,94 Prozent) der Arbeitsunfälle verantwortlich. Zum Vergleich: In Deutschland machen Verletzungen im Baugewerbe «nur» 13,53 Prozent aller Arbeitsunfälle aus. In der Schweizer Baubranche ist die Verletzungsquote also deutlich höher als im Nachbarland.

2. Fertigungsindustrie

Ungefähr jeder sechste Arbeitsunfall ereignet sich in der Schweizer Fertigungsindustrie. Dazu zählen beispielsweise Maschinenbau oder Produktionstechnik. Laut der Studie ist das wahrscheinlich – ähnlich wie im Baugewerbe auch – auf die körperlich anstrengenden und gefährlichen Bedingungen zurückzuführen. Bemerkenswert: In der Fertigungsindustrie passieren deutlich mehr Unfälle als im Bergbau oder in Steinbrüchen (0,22 Prozent), obwohl die Arbeitsumgebung auch dort unvorhersehbar und gefährlich sein kann.

Massgebend ist jedoch, dass im Bergbau und im Steinbruch wesentlich weniger Menschen arbeiten als in der Fertigungsindustrie. Die Studienergebnisse zeigen: Aufgrund der geringeren Belegschaft in der Bergbau- und Steinbruchindustrie beträgt die Wahrscheinlichkeit, einen Arbeitsunfall zu erleiden, fast drei von 100 – im Gegensatz zu einem von 100 bei Arbeitern in der Fertigungsindustrie.

3. Verwaltung und unterstützende Servicetätigkeiten

Die drittgefährdetste Branche überrascht: Es ist die Verwaltung. Verletzungen in dieser Branche machen jeden achten Arbeitsunfall aus – das sind 12,81 Prozent aller Arbeitsunfälle im ganzen Land. Zwischen 2012 und 2021 beschäftigte die Verwaltungs- und Unterstützungsdienstleistungsbranche 3'316'724 Menschen. Damit ist sie eine der kleinsten in der Schweiz. Die Rate der nicht tödlichen Arbeitsunfälle liegt bei etwa einem von 50 Arbeitnehmenden.

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4. Gross- und Einzelhandel; Kfz-Reparaturservices

Der Gross- und Einzelhandel inklusive der Kfz-Reparaturbranche belegt in Deutschland und Österreich den dritten Platz. In der Schweiz liegt diese Branche ebenfalls auf Rang 3: 11,57 Prozent der nicht tödlichen Arbeitsunfälle ereignen sich hierzulande in diesem Gewerbe.

5. Gesundheitswesen und Sozialarbeit

Zwischen 2012 und 2021 hatten das Gesundheitswesen und die Sozialarbeit mit 13'156'875 Menschen die höchste Anzahl an Erwerbstätigen. 7,08 Prozent aller nicht tödlichen Arbeitsunfälle in der Schweiz ereignen sich in diesem Gewerbe.

6. Transport- und Lagerbranche

Ähnlich verletzungsanfällig wie das Gesundheitswesen ist die Transport- und Lagerbranche: In diesem Sektor ereignen sich rund 7,01 Prozent aller nicht tödlichen Arbeitsunfälle.

In diesen Branchen geschehen weniger Arbeitsunfälle

Auch in weiteren Branchen hat die Autorenschaft der Studie Daten erhoben – allerdings geschehen dort weniger Unfälle. Im Gastgewerbe geschehen 5,68 Prozent aller Arbeitsunfälle. In der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung der Schweiz sind es 4,38 Prozent.

2,15 Prozent der nicht tödlichen Arbeitsunfälle geschehen hierzulande während naturwissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten. Und auch in der Kunst- und Kulturbranche kann man sich offenbar verletzen; die Arbeitsunfälle in diesem Gewerbe machen jedoch mit 1,88 Prozent den kleinsten Anteil an Unfällen mit Verletzungen in der Schweiz aus.

veröffentlicht: 18. Dezember 2023 14:44
aktualisiert: 18. Dezember 2023 14:44
Quelle: Today-Zentralredaktion

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