Ende des AKW Mühleberg löst Genugtuung und Wehmut aus
Das Werk unterhalb des Wohlensees war mehr als 47 Jahre lang in Betrieb. 2013 entschloss sich die BKW zur Stilllegung. Die geforderten Nachrüstungen hätten sich nicht mehr rentiert. In den vergangenen Jahren wurde die Einstellung des Leistungsbetriebs eingehend geplant und von den Bundesbehörden genehmigt.
Fünf Prozent des Stroms kamen aus Mühleberg
Gesamtschweizerisch trug Mühleberg fünf Prozent zur Stromproduktion bei. Eine Versorgungslücke drohe nach dem Ende des zweitältesten Schweizer Atomkraftwerks aber nicht, versicherte die BKW.
Die Abschaltung löste gemischte Reaktionen aus. Langjährige Mitarbeitende äusserten Trauer und Wehmut; sie zeigten sich überzeugt, dass das AKW noch lange zuverlässig funktioniert hätte.
Letzte Mahnwache am Freitag
Genugtuung gab es im Lager der AKW-Gegner. Drei von ihnen führten am Mittag vor dem BKW-Hauptsitz ihre 426. und letzte Mahnwache durch. Damit begonnen hatten sie unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima 2011.
Einer der Aktivisten, Thomas Klöti, sagte zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA, er empfinde vor allem Dankbarkeit, dass er den Moment der Abschaltung des AKW Mühleberg erleben dürfe.
Zukunft gehört der grünen Energie
Energieministerin Simonetta Sommaruga sprach auf Twitter von einem «historischen Tag». Die Zukunft gehöre der einheimischen, sauberen Energie aus Wasser und Sonne.
Doch ein Atomausstieg der Schweiz ist in weiter Ferne. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES). Im Fall von Beznau, Leibstadt und Gösgen sei es aus Sicht der Betreiber wirtschaftlich lohnend, die Stilllegung hinauszuzögern.