Mit Lichtstrahlen

ETH entwickelt neue Methode, um CO2 aus Atmosphäre zu holen

· Online seit 16.01.2024, 05:45 Uhr
Ein neu entwickeltes Verfahren der ETH holt mit Hilfe von Lichtstrahlen CO2 aus der Atmosphäre – und ist damit deutlich günstiger und nachhaltiger als vergleichbare Methoden. Wie revolutionär ist der Ansatz?
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Der Sektor für CO2-Abscheidung und Speicherung gehört derzeit zu den Bereichen der Wissenschaft, die sich am schnellsten weiterentwickeln. Im Hinblick auf den Klimawandel gilt die Eindämmung von CO2 als eines der drängendsten Probleme.

Viele Verfahren, um CO2 aus der Luft zu holen, brauchen jedoch nach wie vor grosse Mengen an Energie, welche sie bisher vor allem über Strom und Wärme beziehen.

Energie aus dem Tageslicht

Ein neu entwickeltes Verfahren der ETH in Zusammenarbeit mit der Pariser Universität Sorbonne setzt hier an – und nutzt Lichtstrahlen für diesen Prozess, anstelle von Wärme wie herkömmliche Techniken. Das mache das Verfahren skalierbarer und billiger, erklärt Anna de Vries, Doktoratsstudentin an der ETH, auf Nachfrage der Today-Redaktion.

Anna de Vries und ihre Forschungskollegen würden derzeit mit einer Installation in den ETH-Gebäuden arbeiten, bei welcher man ein spezielles Fenster öffnen und schliessen könne. Die einfallenden Lichtstrahlen würden dann dazu beitragen, dass man die CO2-Abscheidung kontrollieren könne.

Ein Baustein im Kampf gegen den CO2-Ausstoss

Derzeit sei man noch in einem frühen Forschungsstadium, man könne nicht abschätzen, wann die Technik in der Praxis anwendbar sei. «Hoffentlich so schnell wie möglich», sagt de Vries. Ausserdem unklar sei, wie eine solche Technik in Zukunft konkret aussehen würde.

«Wir können noch nicht sagen, ob es mehr Sinn ergibt, hierfür zum Beispiel ein grosses Werk zu bauen, das CO2 im grossen Stil abscheidet. Oder ob es vielmehr viele kleine Installationen – ähnlich Solarpanelen auf Privathäusern – sein sollten», so de Vries weiter.

Birgt die Technologie gar das entscheidende Mittel, um der massiven CO2-Ausstossung unseres Planeten Herr zu werden? «Ich hoffe es», sagt de Vries lächelnd. Der Bereich entwickle sich extrem schnell und sei voller innovativer Lösungen. «Was angesichts der Dringlichkeit des Problems auch wirklich gut ist. Wir brauchen aber sicherlich verschiedene Technologien mit verschiedenen Möglichkeiten, um unsere Klimaziele zu erreichen. Unser Team hofft, dass der Einsatz von Licht zum Erreichen der Ziele beitragen kann.»

veröffentlicht: 16. Januar 2024 05:45
aktualisiert: 16. Januar 2024 05:45
Quelle: ZüriToday

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