Für nicht eingeweihte Personen lässt sich kaum ausmachen, wo sich die kleine «Geheimfolie» befindet - etwa an einem Türgriff, einem Scharnier oder an einer Fensterscheibe. Doch nicht nur das: Auch die Tasten, in die der Code eingetippt werden muss, bleiben verborgen. Nur wenn diese in einer vorher festgelegten Abfolge berührt werden, lässt sich das Schloss öffnen. Die Folie sei zudem mit einem Display gekoppelt, das anzeige, ob der Code korrekt eingegeben wurde, teilte die Empa am Donnerstag mit.
Als leitfähige Tinte nutzte das Team um Evgeniia Gilshtein metallhaltige Nanopartikel aus Indium-Zinn-Oxid, die eine braune Farbe besitzt. Im Ofen lässt sich diese Tinte aushärten und in einem ersten Schritt unsichtbar machen. In einem zweiten Schritt tauchten die Forschenden die flexible Folie in blaue Farbe und bestrahlten sie mit einem Blitz. Resultat: Die blaue Schicht brannte weg, die gedruckten Sensor-Tasten wurden dadurch aber noch transparenter und leitfähiger.
Das Muster der gedruckten Tasten - beispielsweise ein Quadrat, ein Kreis oder ein Herz - wird während des ersten Tintenstrahldrucks festgelegt. Aufgrund des vergleichsweise simplen Druckprozesses lasse sich die Anzahl der Sensoren quasi beliebig erhöhen, sagte Gilshtein. Die Einstellung des Zugangscodes, also in welcher Abfolge die jeweiligen Tasten gedrückt werden müssen, werden nachträglich einprogrammiert.
Gemäss der Empa könnte das unsichtbare Türschloss beispielsweise in Banken, Spitälern oder auch Privatwohnungen genutzt werden.