Für den Müll: Bund sitzt auf Millionen Masken aus erster Welle
Ohne Maskenreserven war die Schweiz im vergangenen Frühjahr in die Pandemie gestartet. Die Verantwortlichen des Bundes hatten es vor Corona versäumt, einen Maskenstock zu beschaffen. Daraufhin kaufte der Bund zwischen März und Mai letzten Jahres 285 Millionen Masken. Noch immer warten in den Lagern des Bundes Millionen von Masken darauf, gebraucht zu werden.
Derzeit befinden sich rund 217 Millionen in den Lagern, wie der "Tages-Anzeiger" berichtet. Nicht einmal jede vierte Hygienemaske wurde demnach gebraucht. 150 Millionen Franken bezahlte die Armee letzten Frühling für das eingelagerte Material. Eine Bestellung von Ende März von 20 Millionen Masken zu 83 Rappen das Stück ist bis heute unangetastet. Die Haltbarkeit der Masken beträgt je nach Modell ein bis zwei Jahre.
Unklare Zuständigkeiten
Wie der die Zeitung schreibt, war die Bundesapotheke mit der schieren Anzahl der Masken überfordert: Die Zuständigkeiten waren unklar und bei dem 150-fachen Beschaffungsvolumen verschärften sich die Probleme. Mangelhafte Ware wurde angenommen, weil keine Zeit blieb, die Lieferung zu kontrollieren.VBS-Sprecherin Viola Amherd hat inzwischen die Interne Revision beauftragt, das Debakel aufzuarbeiten. Seitens der Armee heisst es, dass die Beschaffung unter hohem Zeitdruck habe erledigt werden müssen und der Markt aufgrund der Krise volatil gewesen sei.
Was mit den gelagerten Masken passiert, das ist noch offen. Es gibt verschiedene Optionen. Im schlimmsten Fall landen die Masken in der Kehrichtverbrennungsanlage.