Das Telefonverzeichnis aus Papier verschwindet aus den Schweizer Haushalten. Ab 2023 werden Telefonnummern nur noch online publiziert, wie der Hersteller Localsearch (Swisscom Directories AG) am Mittwoch bekannt gab.
Mit dem Beginn des digitalen Zeitalters und der Zunahme von unerwünschten Werbeanrufen wollten immer weniger Menschen, dass ihre Telefonnummer in einem öffentlichen Verzeichnis geführt werde, schreibt Localsearch (Swisscom Directories AG) in einer Medienmitteilung. «Sie wollen selbst darüber entscheiden, wer ihre Nummer bekommt.»
Drei Millionen weniger Festnetznummern
Verstärkt wird diese Entwicklung laut dem Telefonbuch-Hersteller durch einen markanten Rückgang von Festnetzanschlüssen bei Privatpersonen. So ist die Zahl der Festnetznummern im Vergleich zum Jahr 2000 um rund drei Millionen gesunken. «Ein grosser Teil der Bevölkerung entscheidet sich immer häufiger nur für einen Mobilanschluss – mit direkter Auswirkung auf den Umfang des Telefonbuchs.»
Würden Festnetzanschlüsse automatisch ins Telefonverzeichnis aufgenommen und nur auf Wunsch nicht veröffentlicht, müsse der Inhaber einer Mobilnummer einen Eintrag explizit anfordern, schreibt Localsearch (Swisscom Directories AG). Dies mache aber kaum jemand.
Relevanz habe abgenommen
«Dieser Wandel macht deutlich, weshalb die Relevanz der ‹Weissen Seiten› in den vergangenen Jahren stark abgenommen hat», sagt Stefano Santinelli, CEO localsearch (Swisscom Directories AG). Und weiter: «Wir reagieren auf diese Entwicklung und lassen das Zeitalter der ‹Weissen Seiten› nächstes Jahr zu Ende gehen.»
Damit endet nach 142 Jahren eine Ära. In der Bildstrecke oben kannst du dich zu den Anfängen des Telefonbuchs zurückblättern – sorry – klicken.