Umfrage

Grossteil des Stimmvolks will 13. AHV-Rente – auch SVP und FDP

· Online seit 27.10.2023, 10:43 Uhr
Im nächsten März stimmt das Schweizer Stimmvolk über zwei AHV-Initiativen ab. Eine Umfrage von Sotomo zeigt jetzt: 71 Prozent wollen eine 13. AHV-Rente. Überraschend sind die Resultate der Parteizugehörigkeit.

Quelle: Beitrag vom 29.06.2023 / Bundeshaus-Redaktion

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Am 3. März 2024 kommen zwei Initiativen vor das Volk, die sich um die Altersvorsorge drehen. Zum einen ist das die Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente von den Gewerkschaften, zum anderen die Renten-Initiative der Jungfreisinnigen. Diese will eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre und diese danach schrittweise an die Lebenserwartung angleichen.

Grösste Zustimmung bei Rentnerinnen

Um die 13. AHV-Rente steht es derzeit gut, wie eine Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo zeigt, die dem «Blick» vorliegt. 71 Prozent der Befragten würden die Initiative zum jetzigen Zeitpunkt annehmen. Knapp ein Viertel ist dagegen, ein kleiner Teil ist unentschlossen. In der Romandie sind 76 Prozent dafür.

Auf grosse Zustimmung stösst das Anliegen bei Frauen, besonders Rentnerinnen. Unter den Rentnerinnen würden derzeit 82 Prozent Ja stimmen. Das überrascht kaum, da Frauen in der Schweiz derzeit weniger Rente erhalten und stärker von Altersarmut betroffen sind als Männer.

13. AHV-Rente bei allen Parteien beliebt

Was überrascht, ist die hohe Zustimmung zur Initiative über alle Parteien hinweg. Selbst von den SVP-Anhängern würden 65 Prozent zustimmen. Am höchsten ist die Zustimmung bei der SP mit 87 Prozent und den Grünen mit 80 Prozent. Am wenigsten stösst das Anliegen bei der FDP-Wählerschaft (56 Prozent) auf Anklang. Bei der Mitte sind es 69 Prozent, bei der GLP 62 Prozent.

Die Autorenschaft von Sotomo hält fest, es sei «aussergewöhnlich, dass die Initiative im Moment in allen Bevölkerungskreisen und selbst in den traditionell wirtschaftlich liberalen Kreisen noch eine mehrheitliche Zustimmung erfährt».

«Loch in AHV-Kasse wird grösser»

Warum ist das Anliegen so beliebt? «Alles wird teurer, ab 2024 steigt auch noch die Mehrwertsteuer», sagt Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) und SP-Politiker. Da sei die 13. AHV-Rente die «beste und schnellste Lösung» für bessere Renten.

Für Jungfreisinnigen-Präsident Matthias Müller (31) ist klar, dass im Abstimmungskampf die Nachteile der 13. AHV-Rente ausgiebig diskutiert werde. «Das Loch in der AHV-Kasse würde noch viel grösser, das können wir den kommenden Generationen nicht zumuten», sagt er.

Beschlossen ist noch nichts. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Initiativen auf weniger Zustimmung kommen, je näher der Wahlsonntag rückt.

(gin)

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veröffentlicht: 27. Oktober 2023 10:43
aktualisiert: 27. Oktober 2023 10:43
Quelle: Today-Zentralredaktion

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