«Inakzeptabel»: Berset kritisiert Kantone für nicht dringliche Eingriffe in den Spitälern
Die Situation in der Schweiz bleibe angespannt, erklärte Bundesrat Alain Berset am Mittwoch vor den Medien in Bern. Irgendwann werde das Gesundheitssystem an seine Kapazitätsgrenzen stossen. Die Spitäler müssten deshalb auf nicht dringliche Eingriffe verzichten. Bei der ersten Welle habe die Schweiz damit gute Erfahrungen gemacht.
Dadurch könnten auch Patienten in andere Kantone transferiert werden. «Interkantonale Solidarität ist unverzichtbar», so Berset. Es sei daher inakzeptabel, dass gewisse Kantone immer noch Wahleingriffe erlauben. Die Kantone müssten besser miteinander arbeiten. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat sich der Bund mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren in einem Brief an die Kantone gewandt.
Allerdings räumte Berset vor den Medien ein, dass die Zahl der Betten nur ein Teil der Diskussion sei. Wichtiger seien die Menschen. «Ein Bett ohne Personal bringt nicht viel.» Er sei sich bewusst, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheitseinrichtungen müde seien. Ihre Situation sei nicht leicht.
(rwa)