Bildung

Jugendliche wollen immer weniger ins Ausland

· Online seit 28.08.2022, 10:41 Uhr
Mit einer Motivationskampagne sollen Schüler und Schülerinnen, Studierende und Lernende zu einem Austauschbesuch im Welschland oder im Ausland animiert werden.
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Es war ein ambitioniertes Ziel. Bund und Kantone verabredeten 2017, dass alle während der Ausbildungszeit mindestens einen längeren Aufenthalt in einem anderen Sprachraum machen soll – entweder in der Schweiz oder im Ausland. «Austausch und Mobilität sollten zum festen Bestandteil jeder Biografie werden», sagten die Behörden damals und gründeten dafür die Agentur Movetia.

Grosse regionale Unterschiede

Der Erfolg allerdings ist recht bescheiden, wie der «Tages-Anzeiger» am Sonntag berichtet. Waren es 2017 rund zwei Prozent aller Schülerinnen und Schüler, die an einem Austauschprogramm teilgenommen hatten, konnte dies bis 2019 auf rund drei Prozent gesteigert werden. Während der Pandemie seien die Zahlen allerdings stark eingebrochen. Aktuell erholen sie sich langsam auf Vor-Corona-Niveau. «Es gibt noch viel zu tun. Die Schweiz ist noch weit weg von der Vision, dass Austausch und Mobilität Bestandteil der Ausbildung sind», sagt Moventia-Medienchefin Audrey Fasnacht zum «Tages-Anzeiger».

Jedoch gibt es immer noch deutliche regionale Unterschiede: Während die Westschweizer Kantone und die Regionen an der Sprachgrenze aktiv sind, engagieren sich Teile der Ost- und Innerschweiz nur bescheiden. Aber auch das Interesse der Lernenden hat noch sehr viel Luft nach oben. Während das Auslandssemester unter den Studierenden nach Corona wieder deutlich angezogen hat, bleibt das Interesse bei den Jüngeren sehr gering.

Neue Strategie soll Interesse wecken

Darum will Moventia nun etwas ändern. Sie will in Zukunft nicht nur mit den kantonalen Behörden zusammenarbeiten, sondern direkt die Jugendlichen ansprechen. Ende Monat bereits will die Agentur eine breit angelegte Motivationskampagne lancieren. Geplant seien Social-Media-Aktionen, Auftritte an Schulen und an Berufsbildungsanlässen. Darüber hinaus soll die Kampagne mindestens bis 2024 laufen.

(red.)

veröffentlicht: 28. August 2022 10:41
aktualisiert: 28. August 2022 10:41
Quelle: ArgoviaToday

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