Ruhiges Wolfsjahr

Kanton Bern meldet deutlichen Rückgang toter Nutztiere

24.02.2020, 08:57 Uhr
· Online seit 24.02.2020, 08:54 Uhr
Letztes Jahr sind im Kanton Bern deutlich weniger Nutztiere von einem Wolf gerissen worden als in den Vorjahren. Konkret tötete ein Wolf bei vier Vorfällen sechs Nutztiere, teilt der Kanton am Montag mit.
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(sat) Zum Vergleich: 2018 wurden 30 Nutztiere gerissen, 2017 waren es sogar deren 65. In jenen Jahren haben laut Kanton Bern allerdings mehrere Wölfe Nutztiere gerissen. Wie viele Wölfe letztes Jahr im Bernbiet unterwegs waren, lässt sich laut Kanton nicht mit Sicherheit sagen. Aufgrund von Beobachtungen und Rissen könne aber sicher von zwei, möglicherweise aber auch von vier Tieren ausgegangen werden. Bei drei der vier Vorfällen im letzten Jahr waren die Nutztiere laut Kanton nicht geschützt. Bei einem Vorfall waren die Tiere zwar eingezäunt, der Zaun entsprach aber nicht den Vorgaben des Herdenschutzes.

Der Schutz der Wölfe und anderer Grossraubtiere ist derzeit in der Schweiz auch ein Politikum. Er soll gelockert werden, wie das Parlament im letzten Jahr beschlossen hat. So sollen die Behörden künftig die Bestandesregulierung erlauben dürfen, auch ohne dass Wölfe zuvor Schaden angerichtet haben und ohne dass zuvor Schutzmassnahmen ergriffen werden müssen. Auch in Jagdbanngebieten – neu Wildtierschutzgebiete genannt – sollen Wölfe nicht mehr sicher sein.

Natur- und Tierschutzorganisationen wehren sich dagegen und haben erfolgreich das Referendum ergriffen. Am 17. Mai wird darum über das neue Jagdgesetz abgestimmt werden. Nach einem Volks-Nein könne das neu zusammengesetzte Parlament die Chancen für den Artenschutz angehen, die bei der vorliegenden Revision des Jagdgesetzes verpasst worden seien, argumentieren die Natur- und Tierschutzorganisationen.

veröffentlicht: 24. Februar 2020 08:54
aktualisiert: 24. Februar 2020 08:57
Quelle: CH Media

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