Kontroverse um Sicherheitsnachweis dauert an
Zwischen 2015 und 2018 stand der erste Reaktorblock des AKW Beznau still. Grund waren Unregelmässigkeiten am Reaktordruckbehälter, die bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt worden waren. Die Betreiberin Axpo musste daraufhin den Nachweis erbringen, dass der Behälter sicher betrieben werden kann und auch bei einem Störfall das Material nicht versagt.
In einem Gutachten kam das deutsche Öko-Institut jedoch zum Schluss, dass Zweifel an dem Sicherheitsnachweis bestehen. Daran ändert auch die Stellungnahme des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats nichts. In ihrer Replik, welche die Schweizerische Energie-Stiftung am Donnerstag veröffentlicht hat, halten die deutschen Forscher an ihrer Kritik fest.
Der Reaktordruckbehälter von Beznau 1 weise einen hohen Versprödungsgrad sowie zusätzlich Materialfehler auf. Für den Sicherheitsnachweis seien Verfahren und Vorgehensweisen gewählt worden, die weltweit erstmals zur Anwendung gekommen seien, heisst es im Schreiben weiter. Nach Ansicht der Forscher lassen sich die durchgeführten Prüfungen auch nicht nachvollziehen, weil viele relevante Informationen nicht öffentlich gemacht worden seien.
(rwa)