Kritik von Ständerat

Lebensmittel-Ampel für gesündere Ernährung stösst auf Kritik

· Online seit 24.02.2023, 16:23 Uhr
Der Bund will Lebensmittelherstellern die Möglichkeit geben, die Qualität der einzelnen Produkte auf der Verpackung anzugeben. Das geplante Ampel-System sei aber zu einfach und nicht immer aussagekräftig, bemängelt eine Ständeratskommission.
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Der vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen entwickelte «Nutri Score» zeigt auf Lebensmittelverpackungen anhand von insgesamt fünf Farben, wie bei einer Ampel, wie gesund der jeweilige Inhalt ist. Dunkelgrün etwa bedeutet «sehr gesund», gelb bedeutet «könnte gesünder sein, aber nicht schlimm», dunkelrot bedeutet «ungesund».

Kritik an der Einfachheit

Ein Grossteil der Lebensmittelbranche setzt den «Nutri Score» bereits auf seine Verpackungen; auf mehr als 6000 Produkten ist er zu sehen, berichtet das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Auch politisch erfährt die Ampel Unterstützung – zumindest vom Bundesrat, wie aus einem von ihm veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Die Wissenschaftskommission des Ständerats hingegen bemängelt den «Nutri Score»: Er sei «zu stark vereinfacht», wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Hochverarbeitete Produkte mit vielen Ersatz- und Zusatzstoffen würden etwa besser abschneiden als Naturprodukte – eine trügerische Annahme.

Ampel soll präventiv wirken

Deshalb möchte die Wissenschaftskommission, dass der Bundesrat genaue gesetzliche Rahmenbedingungen festlegt, wie genau der «Nutri Score» verwendet werden kann. Heisst auch: Die Verwendung soll auf jeden Fall freiwillig bleiben.

Der «Nutri Score» gibt Auskunft über diverse qualitative Aspekte in Bezug auf die Gesundheit. So wird etwa der Zucker- oder der Energieanteil eines Lebensmittels beleuchtet. Dadurch erhoffen sich die Entwickler, Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen präventiv entgegenwirken zu können.

(mhe)

veröffentlicht: 24. Februar 2023 16:23
aktualisiert: 24. Februar 2023 16:23
Quelle: Today-Zentralredaktion

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