Marché-Concours lockt 55'000 Pferdeliebhaber an

12.08.2018, 21:05 Uhr
· Online seit 12.08.2018, 19:22 Uhr
Rund 55'000 Personen haben am Wochenende den traditionellen Marché-Concours in Saignelégier JU besucht. Bei der 115. Ausgabe war der Kanton Freiburg Ehrengast. Das Pferdefest diente auch als Tribüne, um an die Jurafrage zu erinnern.
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«Dies ist eine ausgezeichnete Ausgabe», zog der Kommunikationsverantwortliche der Veranstaltung, Philippe Aubry, Bilanz. «Die Freiburger waren in grosser Zahl da und präsentierten Animationen, die vom Publikum sehr geschätzt wurden», fügte er hinzu, indem er die perfekten Wetterbedingungen, die von Freitag bis Sonntag herrschten, erwähnte.

Die Höhepunkte der 115. Ausgabe waren, wie jedes Jahr, der Folklore-Umzug, die grosse Pferdeparade und das Pferderennen. Tausende von Menschen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland waren am Morgen in den Hauptort der Freiberge angekommen, um an der grossen Pferdemesse teilzunehmen.

Der Ehrengast stellte sich unter dem Motto «Fribourg, le bonheur en plus» vor. Während des grossen Folklore-Umzugs illustrierte der Kanton seine Besonderheiten wie den Eishockeyclub HC Fribourg-Gottéron, die Bénichon (Kilbifest) oder die Fasnacht auf rund zwanzig Gemälden.

Auch hat Freiburg eine grosse Reitertradition. Es gibt zehn Vereinigungen und Verbände, die in diesem Bereich tätig sind. Der Kanton zählt mehr als 6600 Zucht- und Sportpferde, darunter 1658 der Freiberger-Rasse.

Doch auch die Politik war ein Thema. Der Präsident der jurassischen Regierung, David Eray, nutzte die Anwesenheit von Bundespräsident Alain Berset, um die Landesregierung aufzufordern, sich verstärkt mit dem Dossier Moutier BE zu beschäftigen.

«Der Bundesrat muss wirklich begreifen, dass ein Aufschub in dieser Frage die Region in ein Klima stürzen könnte, das wir nicht mehr erleben wollen», sagte der jurassische Regierungspräsident im offiziellen Teil. Seit dem knappen Ja an der Urne in Moutier vom 18. Juni 2017 ist der Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Jura wegen Beschwerden ins Stocken geraten.

Für den Regierungspräsidenten ist es höchste Zeit, dass der Bund handelt und sich Gehör verschafft. «Es ist wichtig, dass sich der Bundesrat über die Folgen eine Annullierung der Abstimmung bewusst ist, die einige im Berner Lager ohne jede Grundlage fordern», sagte Eray.

Berset äusserte sich diplomatisch, indem er erklärte, dass die Dinge unter den bestmöglichen Bedingungen vorankommen müssten. «Wir wünschen, dass Entscheidungen getroffen werden», sagte Berset und wies darauf hin, dass der Bund den Prozess mit der tripartiten Konferenz begleite.

Nicht kommentieren wollte der Bundespräsident hingegen das EU-Dossier und den Gesprächsboykott der Gewerkschaften zu flankierenden Massnahme. Berset wollte gegenüber der Agentur Keystone-SDA auch keine Angaben machen, ob dieses Thema an der nächsten Bundesratssitzung vom Mittwoch diskutiert wird.

veröffentlicht: 12. August 2018 19:22
aktualisiert: 12. August 2018 21:05
Quelle: SDA

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