Schweiz

«Ohne Fax hätte es mehr Probleme gegeben»: BAG-Direktor Pascal Strupler zieht Bilanz

29.09.2020, 14:41 Uhr
· Online seit 29.09.2020, 14:41 Uhr
Der abtretende BAG-Direktor Pascal Strupler hat in einem Interview eine positive Bilanz der Arbeit seines Amtes gezogen. Die Pandemie habe Probleme offengelegt, die nicht nur das BAG beträfen. So auch beim Fax.
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(wap) Dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Meldeformulare der Ärzte zu Beginn der ersten Welle der Pandemie noch per Fax entgegengenommen hatte, sorgte für Verwunderung und Spott. Nun hat sich BAG-Direktor Pascal Strupler anlässlich seines Rücktritts noch einmal öffentlich zu den Vorwürfen geäussert, sein Amt sei ungenügend vorbereitet gewesen und habe die Digitalisierung verschlafen.

Die Pandemie sei ein Stresstest für die gesamte Gesellschaft und das ganze Gesundheitssystem gewesen, sagte Strupler am Dienstag im «Tagesgespräch» von Radio SRF. «Es gibt eben auch Ärzte, die nur Fax haben», sagte Strupler: «Hätten wir Fax abgestellt, hätte es noch mehr Probleme gegeben.» Überhaupt sei die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen nicht sehr weit fortgeschritten. Der BAG-Direktor verwies auf die Einführung elektronischer Patientendossiers, für die er sich immer stark gemacht habe.

Auch der anfängliche Mangel an Masken und Schutzausrüstung sei nicht auf Versäumnisse des BAG zurückzuführen. Spitäler und Ärzte hätten wegen der hohen Kosten kaum Interesse daran gehabt, Lagerhaltung zu betreiben. Schliesslich sei es das BAG gewesen, das den Nachschub organisiert habe. Dieses habe sein oberstes Ziel erreicht: Zu verhindern, dass das Schweizer Gesundheitssystem in der Pandemie zusammen breche.

Die wachsende Kritik nach dem Ende des sogenannten «Lockdowns» wertete Strupler als normales Phänomen einer jeden Krise. Das BAG habe sich nun auch personell neu aufgestellt, um die Kräfte wieder bündeln.

veröffentlicht: 29. September 2020 14:41
aktualisiert: 29. September 2020 14:41
Quelle: CH Media

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