Die Zunahme der Pilzvergiftungen sei auf das gute Pilzjahr 2022 zurückzuführen, hiess es bei der Stiftung am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im 20-jährigen Rückblick sei es damit nach 2019 das Jahr mit der zweitgrössten Anzahl an Beratungen, in denen eine Pilzvergiftung vorlag oder vermutet wurde.
Anrufe zu Suizidversuchen abgenommen
Die Anfragen zu unfallbedingten Vergiftungen hätten um 1001 (rund drei Prozent) zugenommen. Dagegen nahmen die Anrufe zu Suizidversuchen um vier Prozent ab, total gab es deswegen 4486 Anrufe, wie es auf Anfrage weiter hiess. 2021 während der Covid-19-Pandemie waren diese gerade bei Jugendlichen deutlich gestiegen.
Die Anzahl Beratungen beim Vergiftungsnotruf 145 sei im vergangenen Jahr insgesamt um 2,5 Prozent gegenüber 2021 gestiegen. Intoxikationen mit Medikamenten und Haushaltsprodukten seien am häufigsten, hiess es in der Mitteilung. Hervorzuheben sei eine Zunahme der Anrufzahlen zu Vergiftungen mit Pflanzen (+9 Prozent) sowie Nahrungsmitteln und Getränken (+11 Prozent).
Unfälle und beabsichtigte Vergiftungen
Wie jedes Jahr betrafen gut 40 Prozent der Anfragen Kinder im Vorschulalter, dabei handle es sich typischerweise um Unfälle. Bei Jugendlichen, die rund 10 Prozent der Anrufe ausmachten, stünden hingegen beabsichtigte Vergiftungen im Vordergrund, vor allem Suizidversuche und zu einem kleineren Teil Substanzmissbrauch.
Insgesamt führte die Stiftung Tox Info Suisse letztes Jahr 40'582 Beratungen zu Vergiftungen durch. Die Stelle ist rund um die Uhr und ganzjährig erreichbar. Sie steht Laien und Fachleuten zur Verfügung.
Damit es gar nicht erst zur Vergiftung kommt, können Sammlerinnen und Sammler ihre Stücke bei einer Pilkontrollstelle prüfen lassen. Wo diese in deiner Nähe sind, findest du auf der Karte der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz.
(sda/log)