Rechtsextremismus

Polizei führt Razzia bei Neonazi-Anführer der Jungen Tat durch

01.09.2023, 14:45 Uhr
· Online seit 01.09.2023, 10:35 Uhr
In Deutschland und in der Schweiz fanden am Donnerstag Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der Jungen Tat statt. In Hagenbuch im Kanton Zürich wurde das Haus des Anführers durchsucht. Auch im Thurgau wurde eine Hausdurchsuchungen durchgeführt.
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Mehreren Anhängern der Jungen Tat wird Volksverhetzung und Nötigung vorgeworfen. Am Donnerstagmorgen wurden, bei drei Personen in drei deutschen Bundesländern und drei Schweizer Kantonen Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Demonstration vor Asylunterkunft

Die betroffenen Personen waren Teil einer vermummten, aus sechs Personen bestehenden Gruppe, die sich am 9. Februar 2023 vor eine Asylunterkunft im bayrischen Peutenhausen stellten und die Strasse blockierten. Sie zündeten Rauchbomben und entrollten ein Transparent, schreibt die Kriminalpolizei Ingolstadt in einer Mitteilung.

Die umfangreiche Ermittlung führte zur Identifizierung mehrerer Tatverdächtiger. Wie die rechtsextreme Gruppe Junge Tat selber via Social Media bekannt machte, waren auch sie bei der Aktion involviert.

Ingolstädter Polizei gibt Wohnort von Anführer preis

Am frühen Donnerstagmorgen wurden die Hausdurchsuchungen bei den Beschuldigten durchgeführt. Drei Personen wohnen in der Schweiz und auch dort fuhr die Polizei am Donnerstag auf, wie der «Landbote» berichtet. In Hagenbuch im Kanton Zürich wohnt der Anführer der Jungen Tat, Manuel C.

Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage von ZüriToday, dass sie im Auftrag des Bundesamtes für Justiz beziehungsweise der Oberstaatsanwaltschaft Ingoldstadt eine Hausdurchsuchung durchgeführt hat.

Bei allen Örtlichkeiten, die durchsucht wurden, konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden, schreibt die Kriminalpolizei Ingolstadt weiter. Dazu zählen Speichermedien, vermutlich tatrelevante Kleidung und Schriftstücke mit politischem Hintergrund.

Eine Hausdurchsuchung im Kanton Thurgau

Die Staatsanwaltschaft Thurgau bestätigt auf Anfrage von FM1Today, dass ein Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt erhalten wurde. «Eine der Hausdurchsuchungen wurde im Kanton Thurgau durchgeführt, die anderen beiden in den Kantonen Bern beziehungsweise Zürich und deshalb unter Beizug der jeweiligen Kantonspolizeien», sagt Fabian Mörtl, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Thurgau.

Zudem wurden in diesem Zusammenhang drei Personen durch die Staatsanwaltschaft Thurgau befragt. Alle Tatverdächtigen sind zwischen 20 und 33 Jahren alt. Weitere Ermittlungen finden unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt statt. 

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(roa)

veröffentlicht: 1. September 2023 10:35
aktualisiert: 1. September 2023 14:45
Quelle: ZüriToday

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