Konzernverantwortungsinitiative

Rohstoffkonzern Glencore wehrt sich

06.10.2020, 12:04 Uhr
· Online seit 06.10.2020, 11:57 Uhr
Die Befürworter der Konzernverantwortungsinitiative stellen eine Glencore-Mine in Peru ins Zentrum ihrer Kampagne. Die angeprangerten Missstände herrschten aber schon lange bevor Glencore diese übernahm.
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(wap) Zum Start ihrer Abstimmungskampagne greifen die Befürworter der Konzernverantwortungsinitiative zum verbalen Zweihänder: «Wenn Glencore mit einer Mine in Peru Kinder vergiftet, dann soll der Rohstoffkonzern auch dafür geradestehen», wird Dick Marty, Co-Präsident des Initiativkomitees und Tessiner alt Ständerat, in einer am Dienstag publizierten Medienmitteilung zitiert. Die Plakatkampagne zeigt denn auch das Gesicht eines leidenden Kindes, im Hintergrund die peruanische Minenstadt Cerro de Pasco.

«Dort kontrolliert der Rohstoffkonzern Glencore eine Mine, welche die Umwelt mit Blei, Arsen und vielen weiteren Schwermetallen vergiftet», schreibt das Initiativkomitee weiter. Glencore geht das zu weit. «Die Vorwürfe des Initiativkomitees in Bezug auf Cerro de Pasco weist Glencore entschieden zurück», sagt Sarah Antenore, Mediensprecherin des Rohstoffkonzerns.

Glencore will Mine verkaufen

Betrieben wird die Mine von der peruanischen Volcan Compañía Minera. Diese ist seit 2017 mehrheitlich im Besitz von Glencore. Die Umweltverschmutzungen und die damit verbundenen Gesundheitsschäden sind seit Jahrzehnten dokumentiert. Nach der Übernahme hat Glencore nach eigenen Angaben einen Sozial- und Umweltmanagementplan implementiert. Dazu gehört unter anderem die Wiederinbetriebnahme einer Wasseraufbereitungsanlage, die Sanierung von Zinkhalden und eine Partnerschaft mit einem Hilfswerk zur Bekämpfung der in Cerro de Pasco weit verbreiteten Blutarmut bei Schwangeren und Kindern.

Mittlerweile hat Glencore den Verkauf der Mine beschlossen. «Voraussetzung für den Verkauf ist, dass der Käufer über ausreichende Mittel verfügt, um die Verbesserungen fortzuführen», schreibt das Unternehmen.»

veröffentlicht: 6. Oktober 2020 11:57
aktualisiert: 6. Oktober 2020 12:04
Quelle: CH Media

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