SP
SP-Co-Präsident Céderic Wermuth hat «frustriert und hässig» auf die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS reagiert. Seit der Finanzkrise 2008 habe sich nichts geändert, «gar nichts!», schrieb der SP-Co-Präsident auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Das ganze Finanzsystem sei krank und absurd. «Und jetzt darf der Staat wieder mal alle retten, die uns immer erzählt haben, was für grossartige Wirtschaftsführer sie sind», schreibt Wermuth. Er fordert eine parlamentarische Untersuchungskommission.
Nichts hat sich geändert seit 2008, gar nichts! Das ganze Finanzsystem ist krank und absurd. Und jetzt darf der Staat wieder mal alle retten, die uns immer erzählt haben, was für grossartige Wirtschaftsführer sie sind. Einfach nur verdammt frustiert und hässig.
— Cédric Wermuth (@cedricwermuth) March 19, 2023
FDP
Für die FDP ist die Übernahme der CS durch die UBS angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Tage notwendig gewesen, um grossen Schaden für den Schweizer Finanz- und Wirtschaftsstandort abzuwenden.
Was mit der CS passiert sei, sei eine Schande für die Schweiz. Mit der gefundenen Lösung habe ein Dominoeffekt mit unabsehbaren Folgen abgewendet werden können. Die Finanzplatzregulierung müsse nun überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Auch sei zu prüfen, wie die Verantwortung der Unternehmensführung besser eingefordert werden könne.
Grüne
Für den Präsidenten der Grünen, Balthasar Glättli (ZH), war es die Kultur der Verantwortungslosigkeit, welche die Voraussetzungen zum heutigen Debakel geschaffen hat. «Das Parlament hatte es verpasst, eine TooBigToFail Gesetzgebung zu machen, die im Krisenfall funktioniert hätte», schreibt er auf Twitter.
Die aktuellen Ereignisse rund um die #CreditSuisse zeigen: das Parlament hatte es verpasst, eine TooBigToFail Gesetzgebung zu machen, die im Krisenfall funktioniert hätte. @GrueneCH hatten immer Trennbanksystem gefordert. Abgelehnt hatte dies 2014 der Ständerat, darunter KKS 1/
— Balthasar Glättli🌻 🕊 (@bglaettli) March 19, 2023
SVP
Für die SVP ist die Credit-Suisse-Krise eine Folge von «Misswirtschaft und FDP-Filz.» Schweizerinnen und Schweizer müssten mit Milliarden Volksvermögen für diese Fehler geradestehen, schreibt die SVP.
Die SVP kritisiert auch das überstürzte Handeln des Bundesrates. Die Partei warnt auch davor, dass die UBS zum nächsten gefährlichen Sanierungsfall werden könnte, wenn die Ausland-Strategie nicht angepasst werde. Christoph Blocher habe schon 2014 gefordert, dass bei der CS «personell ausgemistet» werden müsse.
SVP-Nationalrat Roger Köppel spricht davon, dass die Schweiz «ihre Selbstachtung verloren» habe.
Dolchstoss. Skandal. Miserable politische Führung. Schweiz ohne Selbstvertrauen. Traurig. Himmeltraurig.
— Roger Köppel (@KoeppelRoger) March 19, 2023
GLP
«Aus aktueller Perspektive ist das die am wenigsten schlechte Lösung und dringend notwendig, um den Finanz- und Werkplatz Schweiz zu stabilisieren», schreibt die GLP in einer Mitteilung am Sonntagabend. Die Partei bemängelt jedoch, dass die Krise von CS, Finma, SNB und dem Bundesrat nicht früher erkannt worden sei. Die Partei fordert weiter eine Stärkung der Finma. In der Mitteilung bedauert die GLP auch die «sehr schwierige Situation» der Mitarbeitenden der Credit Suisse und zeigt sich besorgt über die Situation des Schweizer Finanzplatzes.
Die Mitte
Für die Mitte haben Bundesrat, Nationalbank und Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit den Verantwortlichen der UBS die beste aller schlechten Lösungen getroffen. Leider sei sie nötig gewesen, um das Vertrauen der Finanzmärkte zu stabilisieren und die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen. «Wir müssen 15 Jahre nach der Rettung der UBS endlich die Lehren daraus ziehen und die nötigen politischen Entscheide für die Zukunft angehen», fordert die Mitte, ohne konkretere Angaben dazu zu machen.
(sda/gin)
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