Coronakrise

Soziale Organisationen fordern Hotelbetten für Obdachlose

06.04.2020, 10:30 Uhr
· Online seit 06.04.2020, 10:15 Uhr
In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern Organisationen aus dem Bereich der Armutsbekämpfung eine Verbesserung der Lebensqualität von armutsbetroffenen Menschen. Krankenkassen sollen Arztkosten für Coronafälle übernehmen.
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(sku) Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise hätten die unterzeichnenden Organisationen in den vergangenen Wochen Erfahrungsberichte von armutsbetroffenen Personen und Familien gesammelt. Diese würden aufzeigen, dass die gegenwärtige Situation ein Licht auf bereits bestehende Ungleichheiten werfe. Das schreiben die Initianten der Stellungnahme, ATD Vierte Welt und AvenirSocial, in einer Mitteilung vom Montag.

Neben der Formulierung von konkreten kurzfristigen Massnahmen, rufen die beteiligten Organisationen wie etwa Surprise und das Schweizerische Arbeitslosenhilfswerk SAH dazu auf, langfristig und unter Miteinbezug des Wissens armutserfahrener Menschen zu denken und zu handeln. Während der Pandemie sollten Menschen ohne festen Wohnsitz etwa Zugang zu Hotelzimmern und öffentlichen Duschen erhalten.

Gesperrte Stromanschlüsse sollen freigeschaltet werden

Die Organisationen fordern staatlich garantierte Hilfe für Armutsbetroffene sowie eine vollumfängliche Übernahme von Behandlungskosten bei Coronafällen. Zudem wollen die Organisationen, dass unter anderem gesperrte Stromanschlüsse wieder freigeschaltet werden und den Menschen, die den Strom nicht bezahlen können, die Kosten temporär erlassen werden.

Als langfristige Ziele nennen die Organisationen, dass eine nationale Armutsstrategie vorangetrieben werden müsse, um den Menschen in Not ein Leben in Würde zu garantieren. Chancengerechtigkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene soll gefördert werden.

veröffentlicht: 6. April 2020 10:15
aktualisiert: 6. April 2020 10:30
Quelle: CH Media

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