Sturmtief

Umgeknickte Bäume und Verkehrsschilder: «Roxana» hinterlässt Spuren in der Ostschweiz

07.02.2022, 09:43 Uhr
· Online seit 07.02.2022, 06:02 Uhr
Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde ist das Sturmtief «Roxana» in der Nacht von Sonntag auf Montag über die Schweiz gezogen. Die Schäden waren am Ende weniger gross als befürchtet. In den Kantonen St.Gallen und Thurgau gingen jeweils etwa 20 Meldungen über Sturmschäden ein.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Umgeknickte Bäume, Verkehrsschilder und weggerissene Dachziegel hinterliess der Sturm «Roxana» in der Ostschweiz. Bei den Kantonspolizeien St.Gallen und Thurgau gingen jeweils etwa 20 Meldungen über Sturmschäden ein. Im Thurgau, in Islikon, wurde zudem ein E-Scooter-Fahrer leicht verletzt, als er in einen umgestürzten Baum fuhr. Er musste ins Spital gebracht werden, schreibt die Kantonspolizei Thurgau in einer Medienmitteilung.

Obwohl es sich um den stärksten Sturm im Jahr 2022 bisher handelt, wie MeteoNews vermeldet, waren die Schäden insgesamt aber weniger gross als zuerst befürchtet.

Aargau stärker betroffen

Stärker betroffen vom Sturm war der Kanton Aargau. In der Nacht habe es insgesamt 27 Einsätze der Polizei und der Feuerwehr gegeben, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage. Die Einsätze seien querbeet über den ganzen Kanton hinweg verzeichnet worden.

Mehrheitlich seien die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und Abschrankungen ausgerückt. So sei etwa im Raum Wettingen an einer Baustelle ein Baucontainer umgekippt. Nach Mitternacht habe die Zahl der Einsätze abgenommen, hiess es weiter.

Gegen 23.00 Uhr sei wegen des Sturms zwischen Mülligen und Birmenstorf der Strom ausgefallen, schreibt die Kantonspolizei Aargau auf Twitter. Grund dafür dürfte ein umgeknickter Baum sein. Die Polizei habe die Notfall-Treffpunkte in Betrieb genommen.

Überall die gleichen Vorfälle

Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei diversen Polizei-Einsatzzentralen weiter zeigte, war die Situation im Kanton Solothurn weniger gravierend als befürchtet. Ein halbes Dutzend Bäume seien umgestürzt. Schäden habe es nicht gegeben, obwohl es recht stark gestürmt habe, sagte eine Sprecherin.

Ähnlich tönte es bei der Kantonspolizei Basel. Einige Abschrankungen an Baustellen seien vom Wind umgeweht worden. Die Zahl der Einsätze habe sich aber in Grenzen gehalten.

Böenspitzen von 165 km/h

Auf den Berggipfeln hat der Sturm in der Nacht gewütet. So wurden gegen 22.15 Uhr am Sonntagabend auf dem Säntis laut MeteoNews und SRF Meteo Windböen von 154 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf dem Pilatus waren es 148 km/h und auf dem Titlis gar 165 km/h.

Im Mittelland blieben die Windgeschwindigkeiten laut SRF Meteo meist unter 100 km/h. Das galt etwa für Basel, Steckborn, Wädenswil, Freiburg, Altdorf und Glarus, wo die Windstärken zwischen 90 bis 96 km/h erreichten. Über 100 km/h waren es in Zürich und Luzern.

In Zürich mussten Flugzeuge aufgrund des starken Windes durchstarten:

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi

Lawinengefahr bleibt gross

Intensiver Niederschlag begleitet laut dem Schweizerischen Institut für Schnee- und Lawinen-Forschung (SLF) den Wintersturm. Der Orkan verfrachtete den Neu- und Altschnee intensiv, wie das SLF auf seinem Internetportal schreibt. Es gebe zum Teil mächtige Ansammlungen von Triebschnee. Die Lawinengefahr im gesamten Alpenraum bleibe hoch.

Bis Montagnachmittag dürften am nördlichen Alpenkamm, stellenweise im Wallis und in Nordbünden und oberhalb von 1600 Meter 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee fallen. Im Jura und im Gotthard-Gebiet dürften es 20 bis 40 Zentimeter sein. Der Wind bleibe zunächst stark, lasse dann aber im Laufe des Tages allmählich nach, hiess es.

veröffentlicht: 7. Februar 2022 06:02
aktualisiert: 7. Februar 2022 09:43
Quelle: sda

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