Wirtschaft

Wegen der Coronakrise: Ruag streicht 150 Stellen bis Ende 2021

13.10.2020, 06:04 Uhr
· Online seit 12.10.2020, 17:55 Uhr
Beim Rüstungskonzern Ruag International steht ein weiterer Stellenabbau bevor, betroffen sind bis zu 150 Stellen. Das Unternehmen gibt als Grund den Kostendruck an, den die Coronakrise mit sich brachte.
Anzeige

(agl) Kurzfristig habe Ruag die Effekte der Krise mit Instrumenten wie Kurzarbeit, Einstellungsstopps und einem rigiden Sparkurs abfedern können, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Das Niveau von vor der Pandemie dürfte jedoch frühestens im Jahr 2024 wiederhergestellt werden. «Angesichts dieser düsteren Prognose müssen wir nun eine tiefgreifende Transformation anstossen, um unsere Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu sichern», wird CEO Urs Kiener in der Mitteilung zitiert.

So erwartet das Unternehmen bei den Support-Funktionen einen Rückgang um bis zu 150 Stellen bis Ende 2021. Aktuell gibt es im Supportbereich unter anderem in den Sparten IT, Finance und Human Ressources insgesamt 450 Vollzeitstellen. Wie Ruag mitteilt, hat sie ein Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern initiiert. In der Schweiz, dem am stärksten betroffenen Land, sei ein Sozialplan vorgesehen. An welchen Standorten genau Stellen wegfallen, ist laut einem Sprecher der Ruag noch nicht klar. Es dürften wohl alle Standorte für Corporate Services betroffen sein, konkret Emmen, Bern, Thun und Zürich.

Es ist nicht der erste Stellenabbau, den der Rüstungskonzern in diesem Jahr bekanntgibt. Im Februar wurde bereits die Streichung von 90 Stellen im Flugzeugstrukturbau in Emmen angekündigt. Die Gewerkschaften Syna und Unia zeigen sich über den weiteren Abbau enttäuscht. Dieser sei «eine direkte Folge des Entscheides des Bundesrates, die Ruag aufzuteilen und zu privatisieren», wie sie in einer gleich lautenden Mitteilung schreiben. Die Sozialpartner verlangen vom Bundesrat und den Arbeitgebern, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und «einen Stellenabbau verhindern».

veröffentlicht: 12. Oktober 2020 17:55
aktualisiert: 13. Oktober 2020 06:04
Quelle: CH Media

Anzeige
Anzeige