Brrrr, kalt!

Wie stelle ich den Radiator richtig ein?

19.11.2023, 16:15 Uhr
· Online seit 18.11.2023, 14:21 Uhr
Beim aktuell kühlen und nassen Herbstwetter würde man sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen und die Heizung aufdrehen. Doch wie heizt man denn richtig? Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostatkopf? Ein Experte gibt Auskunft.
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Die einen haben noch das alte Heizsystem mit Radiatoren und einem manuell verstellbaren Thermostatkopf, andere leben in einem Haus mit einer modernen Bodenheizung. Nichtsdestotrotz lässt sich bei allen Systemen die Raumtemperatur manuell einstellen. Wie man angemessen heizt und was man dabei beachten sollte, erklärt Patrick Vorburger von der Kurt Vorburger AG aus Rohr.

Schon ab 18 Grad kann die Heizung laufen

«Wenn es draussen 18 Grad ist, kann man die Heizung sicherlich einschalten», sagt Patrick Vorburger. Es komme aber immer darauf an, wie modern das Gebäude ist, worin man wohnt. Es gebe Wohnungen, die nicht so schnell auf die Temperaturschwankungen reagieren würden. «Dann könnte man sie auch erst bei 16 Grad einschalten.» Je besser der Wohnraum isoliert ist, desto länger dauert es, bis die kalte Luft in das Gebäude dringen kann.

Es lohne sich aber nicht, die Heizung schon einzuschalten, wenn die Temperatur nur für einen Tag sinke. «Es geht mindestens ein bis zwei Tage, bis der Baukörper runterkühlt und es im Haus kalt wird», so Vorburger. Beim moderneren System mit Wärmepumpen erkenne der Aussentemperaturfühler automatisch, ob es Zeit werde zum Heizen oder nicht.

Das bedeuten die verschiedenen Stufen beim Thermostatkopf

«Es wird von den Herstellern bewusst so gemacht, dass nur noch Stufen und keine Gradangaben mehr drauf sind», so der Mitinhaber der Kurt Vorburger AG. In der Regel sei Stufe 3 oder knapp darüber die ideale Stufe. «Die angemessene Raumtemperatur entspricht im Allgemeinen etwa 21 Grad, also die mittlere Stufe.» Wenn man das Haus für eine längere Zeit verlässt, dann eigne sich der Frostschutz, also die Schneeflocke unter der Stufe eins. «So kann man sicherstellen, dass im Haus nichts kaputtgeht.» Wer in einer Wohnung lebt, könne die Heizung aber auch ganz ausschalten, da genügend Wärme von allen Seiten komme.

«Klick» und schon wird es wärmer

Bei einer Fussbodenheizung sei es der Raumthermostat, der die Innentemperatur regelt. Dreht man am Thermostat nach oben oder unten, sollte ein Klicken zu hören sein. Dieses weist darauf hin, dass die richtige Temperatur erreicht wurde. «Wenn man es wärmer haben möchte, geht man über das Klicken und wenn man es kälter will unter das Klicken», sagt der Experte.

Das alte Heizsystem habe aber einen grossen Vorteil: «Der Radiator kann viel schneller auf die Raumtemperatur reagieren als die Fussbodenheizung.» Die Wärme bleibe aber bei einer Fussbodenheizung dafür länger erhalten.

Beim Heizen sparen

Oftmals wird zu stark geheizt. «Unsere Kunden haben meistens 22 bis 23 Grad.» Wenn man Geld sparen möchte, sollte man die Heizung maximal auf den Normwert von 21 Grad einstellen. Mit jedem Grad weniger könne mein einiges sparen: «Jedes eingesparte Grad entspricht etwa sechs Prozent weniger Energiekosten», so Vorburger.

Warum stehen die Heizkörper direkt unter dem Fenster?

Würde die Heizung an einer Wand ohne Fenster stehen, würde die kalte Luft im Raum bleiben.  «Über eine Wand geht viel weniger Wärme verloren, als über ein Fenster.» Darum müsse der Heizkörper unter dem Fenster stehen, um die kalte Luft einzufangen. Die kalte Luft dringt durch die Fenster hinein, sinkt und fällt unter das Fenster.

«Man kann es sich wie ein Wasserfall mit kalter Luft vorstellen, die durch den Heizkörper sinkt, dort erwärmt wird und dann wieder als warme Luft steigt», erklärt Patrick Vorburger. Diese Luft steige dann über das Fenster in den Raum hinein, sodass die kalte Luft nicht mehr zu spüren ist.

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veröffentlicht: 18. November 2023 14:21
aktualisiert: 19. November 2023 16:15
Quelle: ArgoviaToday

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