Die knapp 32-jährige Solothurnerin erreichte nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,192 km Laufen in 8:37:48 Stunden das Ziel. Mit Ausnahme des 2. Ranges bei ihrem Debüt auf Hawaii (2014) hat Ryf jedes Rennen über die komplette Ironman-Distanz gewonnen, das sie beendete.
Dabei wurde Ryf wurde in The Woodlands härter gefordert als erwartet. Erst rund sechs Kilometer vor dem Ende des Marathons zog die Schweizerin an der zweifachen amerikanischen Ironman-Siegerin Jocelyn McCauley vorbei und gewann schliesslich mit 1:53 Minuten Vorsprung.
«Lange fand ich nicht meine gewohnte Power. Doch bei einer Langdistanz gibt man nie auf, so pushte ich mich immer weiter. Schliesslich fand ich doch noch die für den Sieg notwendige Energie», sagte Ryf im Ziel.
Im Vorfeld des Rennens war über einen Angriff von Ryf auf die Weltbestzeit spekuliert worden. Aber im Gegensatz zum Vorjahr war die Strecke am Ironman Texas diesmal regelkonform. Nur wegen einer vorab zu kurzer Radstrecke waren 2018 in Texas mehrere (persönliche) Bestzeiten erzielt worden.
Für Ryfs Trainer Brett Sutton besitzt die Ironman-Weltbestzeit ohne ohnehin keinen hohen Wert: «Sind acht WM-Titel (noch vier über die halbe Ironman-Distanz - Red.) nicht genug, um zu belegen, dass Daniela Ryf die vorbehaltlos Beste ist?»
Die Bestmarke über die Ironman-Distanz wird von der nicht mehr aktiven und früher ebenfalls von Sutton trainierten Britin Chrissie Wellington gehalten, die 2011 an der Challenge Roth eine Zeit von 8:18:13 Stunden aufgestellt hatte. Mittlerweile werden aber auch an der Challenge Roth wegen Streckenänderungen keine Rekorde mehr gebrochen.
Und Ryf selbst hatte schon 2017 in einem Interview gegenüber Keystone-SDA betont: «Für mich ist das Erreichen von Rekorden nicht das grosse Ziel. Entscheidende Faktoren für einen Rekordversuch können die Startzeiten sein, ein Start mit oder ohne Männer, der Wind, die Temperaturen und anderes. Es gibt Ironman-Triathlons, bei denen ist die Radstrecke nicht genau auf den Meter 180 Kilometer lang oder die Renndistanz nicht ganz genau jene eines klassischen Marathons entspricht. Wenn Organisatoren beginnen, die Strecke zu kürzen, damit wir faktisch schneller sind, ist dies der falsche Ansatz. Beim Triathlon geht es nicht darum, wie schnell man ist, sondern, dass man das bestmögliche Rennen unter den existierenden Umständen zeigt.»
Für Ryf war die Teilnahme an nordamerikanischen Meisterschaften der zweite Start in der laufenden Saison nach ihrem Sieg am 70.3 Ironman Oceanside vor drei Wochen in Kalifornien. Als nächster Start von Ryf ist der 70.3 Ironman Switzerland in Rapperswil-Jona (2. Juni) geplant.