Spitzguuge

Ausser YB müssen alle zittern

· Online seit 03.03.2021, 05:47 Uhr
Der FC St.Gallen grüsst derzeit einen Punkt hinter Basel vom dritten Tabellenplatz. Was nach einer formidablen Ausgangslage aussieht, ist in Tat und Wahrheit trügerisch. «Hinter Leader YB herrscht die grosse Tristesse», schreibt Sportjournalist Dominic Ledergerber.
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Die vergangene Woche brachte für den FC St.Gallen Licht und Schatten: Erst die peinliche 1:2-Auswärtsniederlage bei Aufsteiger Vaduz, dann der heroische 3:1-Heimsieg gegen den FC Basel, der die Ostschweizer in der Tabelle bis auf einen Punkt an die Bebbi heranbrachte.

Es war ein echter Mutmacher für die Mannschaft von Peter Zeidler, insbesondere für seine beiden Captains. Jordi Quintillà (27) bewies, dass seine Freistösse durchaus noch gefährlich sein können – sein 3:0 gegen Basel war eine Augenweide und eine persönliche Genugtuung, nachdem er in Vaduz noch an der Querlatte gescheitert war (1:2).

Und Lukas Görtler beendete mit seinem Traum-Solo zudem die persönliche Durststrecke von einem Jahr und vier Tagen ohne Super-League-Tor – zuletzt hatte der Deutsche beim verrückten 3:3 gegen YB getroffen.

Es war am Samstag nicht übertrieben zu sagen, dass dem FC St.Gallen ein Gala-Abend geglückt war. Und so allmählich fragt man sich, was nur schon mit einer kleinen Portion Konstanz möglich wäre.

Von Chancen…

Denn vor dem Sieg gegen Basel hatten die Ostschweizer nur eines von sieben Spielen gewinnen können, ohne dabei aber aus der Top drei der Tabelle verdrängt zu werden. Fakt ist: Hinter dem souveränen Leader YB, der ungebremst seinem vierten Meistertitel in Serie entgegensteuert, herrscht die grosse Tristesse.  

Nicht nur dem FC St.Gallen fehlt die Konstanz, sondern der gesamten Liga – eben abgesehen von YB. Und weil hinten plötzlich auch Aufsteiger Vaduz punktet (vier Siege aus den letzten sieben Spielen!), ist die Super League gefährlich nahe zusammengerückt: Zwischen dem Zweiten Basel und dem Letzten Vaduz liegen gerade noch zehn Punkte – und damit nur halb so viele wie zwischen Basel und YB (19 Zähler Differenz).

Diese Konstellation bietet etwa den Liechtensteinern die Chance, nach einer fürchterlichen Vorrunde doch noch in der Super League zu verbleiben. Der FC St.Gallen könnte die Meisterschaft hingegen zum zweiten Mal in Folge als Vizemeister beschliessen, wenn er es denn schaffen sollte, die zuletzt gute Form zu konservieren.

…und Risiken

Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen. Ausser YB müssen alle zittern, weshalb sich die Mannschaft von Peter Zeidler besser nicht zu lange mit dem Studium der Tabelle aufhalten sollte.

Viel Zeit bleibt ohnehin nicht bis zum nächsten Ernstkampf: Schon am Mittwochabend (18.15 Uhr, im Liveticker auf FM1Today) empfangen die Espen im Kybunpark Servette und werden versuchen, nach dem Exploit am Samstag eine Siegesserie zu starten.

Gewonnen haben indes am Samstagabend auch die Genfer und zwar – ebenso wie die St.Galler mit 3:1 – gegen den FC Zürich. Und so ist schon vor Spielbeginn klar, dass eine der beiden Erfolgsserien am Mittwochabend zu Ende gehen wird. Wohl dem, der dem breiten Mittelfeld der Super-League-Tabelle so schnell wie möglich entrücken kann…

veröffentlicht: 3. März 2021 05:47
aktualisiert: 3. März 2021 05:47
Quelle: FM1Today

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