«Ich bin richtig sauer und enttäuscht»

03.12.2018, 08:20 Uhr
· Online seit 02.12.2018, 07:25 Uhr
Der FCSG wird von seinen Fans ausgepfiffen. Weil Sierro in der ersten Halbzeit einen Penalty auf klägliche Art und Weise verschiesst und weil der FC Thun in der zweiten Halbzeit durch überragende Effizienz glänzt, verliert der FC St.Gallen im Berner Oberland letztlich verdient mit 0:2.
Sarah Lippuner
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«Ich bin richtig sauer und enttäuscht», sagt FCSG-Trainer Peter Zeidler nach der gestrigen Niederlage, «enttäuscht, dass nach dem 0:1 kein Ruck durch die Mannschaft ging.» Der Trainer beteuert, dass die Lage ernst sei. «Ich verstehe, dass die Zuschauer uns zum ersten Mal ausgepfiffen haben, das müssen wir uns anhören und darüber Gedanken machen. Die taktischen Dinge waren bis zum 0:1 in Ordnung, danach waren wir wie ein Löwe ohne Zähne.»

Die Spielerbewertung:

Tor:

Dejan Stojanovic: Note 5,0. Bei hohen Bällen bombensicher, bei den Gegentoren ohne Abwehrchance – nach schlechter Leistung in Zürich gegen GC gelingt zumindest ihm die Wiedergutmachung.

Verteidigung:

Andreas Wittwer: Note 4,0. Eine sehr durchschnittliche Leistung. Im Angriff ohne grosse Glanzlichter, hinten in Zweikämpfen teilweise mit physischen Nachteilen.
Slimen Kchouk: Note 4,5. Der nominelle Aussenverteidiger ist nicht ganz so präsent im Zweikampf wie Leonel Mosevich, den er ersetzt, zeigt aber nichtsdestotrotz eine solide Leistung.
Alain Wiss: Note 5,0. Gutes Stellungsspiel, viele gewonnene Duelle am Boden und in der Luft. In der Spielauslösung hat er noch Luft nach oben.

Silvan Hefti: Note 5,0. Kann sich ab und zu gut in der Offensive mit einschalten, in der Defensive steht er sicher und gewinnt viele Laufduelle.

Mittelfeld:

Vincent Sierro: Note 2,5. Wer bei einem Spielstand von 0:0 einen Panenka versucht, sollte eigentlich keine Elfmeter mehr schiessen. Auch sonst mit einer fahrigen Leistung und vielen Fehlpässen.
Jordi Quintillà: Note 3,5. Gegen die aggressiven Thuner wesentlich häufiger mit Ballverlusten als gewöhnlich. Nachdem er wochenlang einer der Besten war, zeigt er im Berner Oberland eine seiner schlechtesten Leistungen im Espen-Trikot.

Dereck Kutesa: Note 3,0. Einige gelungene Dribblings, oft fehlt ihm aber die Spielintelligenz und er übersieht einen besser postierten Mitspieler.

Sturm:

Tranquillo Barnetta: Note 5,0. Das einzige Glanzlicht im Offensivspiel der St.Galler. Ist jederzeit engagiert, überall auf dem Feld zu finden und hat viele gute Ideen, auf die seine Mitspieler leider nicht eingehen.
Nassim Ben Khalifa: Note 2,5. Fällt schön beim leichten Stoss in den Rücken in der Elfmeterszene – damit ist auch sein ganzes Spiel schon zusammengefasst.

Yannis Tafer: Note 3,0. Ihm gelingt wenig, obwohl er fleissig ist und sich jeweils gut anbietet. Trifft mit dem Ball am Fuss viel zu oft die falschen Entscheidungen.

FM1Today-Teamschnitt: 3,9

Fazit:

Auch wenn bis zum ersten Gegentreffer nach Standardsituation nicht alles schlecht war, sind die eklatanten Mängel in der Angriffsauslösung und im Abschluss doch nicht zu übersehen und machen Sorge. Insbesondere ein Cédric Itten wird schmerzlich vermisst, Ben Khalifa oder Buess können ihn nicht annähernd ersetzen – hier ist Sportchef Alain Sutter gefordert, im Winter allenfalls nachzurüsten.

veröffentlicht: 2. Dezember 2018 07:25
aktualisiert: 3. Dezember 2018 08:20
Quelle: Johannes Graf/red.

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