FCSG gegen YB

Nachspielzeit sondergleichen: Der FCSG bleibt Tabellenführer

23.02.2020, 21:17 Uhr
· Online seit 23.02.2020, 15:38 Uhr
Im dritten Saisonduell mit den Young Boys kam der FC St. Gallen zum ersten Punkt. Die Freude über dieses 3:3 vor heimischem Publikum wird sich bei den Ostschweizern dennoch in Grenzen halten, wegen einer folgenreichen Entscheidung von Schiri Alain Bieri.
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Als Schiedsrichter Alain Bieri den Spitzenkampf der Super League nach 100 absolvierten Minuten beendete, bekam er den Frust des Heimteams und seiner Fans zu spüren. Die Ostschweizer fühlten sich vom Offiziellen besonders in der Schlussphase ungerecht behandelt, hatte dieser Guillaume Hoarau das 3:3 in der neunten Minute der Nachspielzeit ermöglicht - und zwar gleich doppelt.

Zuerst sprach Bieri in Absprache mit dem Video Assistent Referee (VAR) den Bernern in letzter Minute einen Handspenalty zu, als Hoarau mit diesem vermeintlich an St.Gallens Goalie Lawrence Ati Zigi gescheitert war, liess der Schiedsrichter ihn wiederholen, da der sich der St.Galler Goalie zu früh von der Linie bewegt hatte. Hoarau nahm den zweiten Versuch an und brachte YB zum letztlich schmeichelhaften Punktgewinn.

«Da habe ich als Schiedsrichter keine Wahl»

Zum Entscheid, den Penalty wiederholen zu lassen, sagt Schiedsrichter Bieri gegenüber SRF, die verfrühte Bewegung des Goalies sei klar messbar und durch den VAR überprüfbar: «Da haben wir keinen Interpretationsspielraum. Diese Information ging vor der Saison an die Vereine. Und ich habe dem Goalie vor der Penalty-Ausführung noch gesagt, er muss mit dem Fuss auf der Linie bleiben, bevor der Penalty ausgeführt ist.»

Durch den VAR gebe es manchmal Situationen, in denen man gegen das Herz entscheiden müsse, sagt Bieri weiter. Er könnte verstehen, dass die Entscheidung für die St.Galler Seite schwierig sei. Dennoch: «Es tut mir nicht leid, die Weisungen sind klar und die Informationen sind geflossen. Ich hätte es lieber nicht gemacht, wenn ich nicht müsste, aber da habe ich keine Wahl.»

«Das nimmt dem Fussball alles, was ihn schön macht»

Mittelfeldspieler Lukas Görtler muss im Interview mit SRF aufpassen, dass er nicht zu deutliche Worte wählt: «Bei 100 Elfmetern kommt das 97 Mal vor und es wird nie gepfiffen.» Man habe gezeigt, dass ein Spiel gegen YB dominiert werden kann, die zweite Halbzeit habe dem FCSG gehört. «Aber wenn du nach einem solchen Spiel noch so ein Tor kriegst, dann fragst du dich echt, ob das noch der Fussball ist, den du liebst», sagt Görtler gegenüber SRF weiter.

Die St.Galler hatten in der ersten Viertelstunde des Spiels und dann nach der Pause das bessere Team im Spitzenspiel mit dem Meister gestellt. Dem frühen 1:0 durch Betim Fazliji wirkte das Team von Gerardo Seoane zwischenzeitlich mit der Klasse seiner beiden Rückkehrer Jean-Pierre Nsame und Nicolas Moumi Ngamaleu entgegen. In den letzten Minuten vor der Pause drehten die beiden gegen Lugano gesperrten Offensivspieler durch sehenswerte Tore das 0:1 in ein 2:1. Für Nsame war es im zehnten Spiel gegen St.Gallen der neunte Treffer.

Nach der Pause war vom Schwung der Schlussminuten der ersten Halbzeit bei YB dann wiederum äusserst wenig zu sehen. Verdientermassen kam das Heimteam durch Ermedin Demirovic (73.) zum Ausgleich und später durch Lukas Görtler (91.) gar noch zum vermeintlichen Sieg. Wäre da nicht die letzte Szene des Spiels und der VAR gewesen.

Die ganze Partie zum Nachlesen im Ticker.

(red./sda)

veröffentlicht: 23. Februar 2020 15:38
aktualisiert: 23. Februar 2020 21:17
Quelle: FM1Today

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