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St.Galler Fussballgott wird 50

Happy Birthday «Zelli»

St.Galler Fussballgott wird 50

· Online seit 17.10.2023, 19:13 Uhr
Er ist der Inbegriff des Wortes «Clublegende» für Ostschweizer Fussballfans. Marc Zellweger gehört zur DNA des FC St.Gallens. «Zelli», wie er liebevoll genannt wird, feiert am 17. Oktober seinen 50. Geburtstag.
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Von 1995 bis 2001 und zwischen 2003 und 2010 absolvierte Marc «Zelli» Zellweger über 500 Spiele für den FC St.Gallen. Jeder und jede, der grün-weiss im Herzen trägt, kennt und liebt Marc Zellweger. Seine Nummer 17 ist die einzige bei den Espen, die nicht mehr vergeben wird – eine Ehre sondergleichen.

Der Ostschweizer, der eigentlich Zürcher ist

Dabei ist «Zelli» eigentlich gar kein richtiger Ostschweizer. Entdeckt wurde er in der Winterpause der Saison 1994/95 vom damaligen Espentrainer Uwe Rapolder in der 2. Liga beim FC Seuzach. Zellweger traf regelmässig für die Zürcher – und St.Gallen brauchte die Tore des Stürmers (ja, für die jüngeren Espen-Fans, Zelli war tatsächlich mal ein Angreifer) für die bevorstehende Auf-/Abstiegsrunde.

Sein Debüt für die Espen gab er – kein Witz – am 1. April 1995 gegen Yverdon. Drei Wochen später stand er das erste Mal in der Startelf und liess sich gleich als Doppeltorschütze bejubeln. Danach rückte die Clublegende in spe in der Aufstellung immer weiter zurück. Zuerst ins Mittelfeld und dann in die Abwehr. Grund dafür, dass «Zelli» zum Defensivspezialisten umfunktioniert wurde, war eine krachende 0:8-Kanterniederlage gegen GC. Und Zellweger machte seinen Job so gut, dass er fortan nicht mehr aus der Abwehr wegzudenken war.

In guten wie in schlechten Zeiten

Marc Zellweger erlebte mit dem FC St.Gallen Höhen und Tiefen. So verlor er mit dem FCSG 1998 den Cupfinal gegen Lausanne. Doch nur zwei Jahre später machte sich «Zelli» unsterblich in St.Gallen: Er holte mit den Espen sensationell den Meistertitel in die Gallusstadt. Da war er längst eine Teamstütze und wegen seiner kämpferischen Art Publikumsliebling und Kultfigur im Espenmoos. 33 der 36 Spiele im Meisterjahr bestritt er über die volle Distanz und trug drei Tore zum Titel bei, darunter den entscheidenden Treffer beim 2:1 in Luzern – dem letzten Spiel, bevor die Meisterschaft Tatsache wurde.

Zellweger zog mit dem Meistertitel, wie viele andere damalige FCSG-Spieler auch, die Aufmerksamkeit auf sich. Der Verteidiger, der in grün-weiss zum Nationalspieler reifte, folgte dem Ruf der Bundesliga und unterschrieb beim 1. FC Köln. Dort gelang ihm ein Einstand nach Mass: sowohl im ersten Meisterschaftsspiel als auch kurz darauf im Pokal erzielte er jeweils ein Tor. Auch bei den Kölner Fans war der Ehren-Ostschweizer beliebt. Dennoch zog es ihn rasch wieder nach Hause. Zu Beginn der Saison 2002/03 verliehen ihn die Kölner an den FC Wil und ein Jahr später kam es zur Rückkehr zum FC St.Gallen.

Sieben weitere Jahre lief «Zelli» für die Espen auf. Eine Geschichte, die vielen Fans für immer in Erinnerung bleiben wird, dürfte die Szene aus dem Februar 2004 sein. Goalie Stefano Razetti flog mit Rot vom Platz, doch der FCSG hatte keine Auswechselmöglichkeiten mehr. Zellweger zog sich die Handschuhe an und stellte sich ins Tor – und hielt spektakulär den fälligen Elfmeter.

Abschied mit Nebengeräuschen

Zellwegers Zeit bei den Espen war meistens von Erfolg gekrönt – mit Ausnahmen. Beispielsweise der Abstieg 2008. Die Nummer 17 hielt Grün-Weiss trotzdem die Treue und schaffte den direkten Wiederaufstieg. 2010 kam dann der Abschied. Dies, obwohl der damals 36-jährige Zellweger gerne geblieben wäre. Er wechselte daraufhin zu Brühl und stieg mit den Kronen in die Challenge League auf.

Da der FCSG im gleichen Jahr den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste, konnte Marc Zellweger am 25. Februar 2012 noch einmal im Kybunpark vor den FCSG-Fans auflaufen und sich ein weiteres Mal gebührend vom St.Galler Publikum verabschieden.

Wenige Monate später beendete «Zelli» seine Karriere als aktiver Fussballer. Mittlerweile ist Marc Zellweger Fitnesscoach und betreibt ein Fitness Center in Rorschach.

veröffentlicht: 17. Oktober 2023 19:13
aktualisiert: 17. Oktober 2023 19:13
Quelle: FM1Today

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