Der FC St.Gallen zieht einen rabenschwarzen Sonntag ein und das nicht nur aufgrund des 2:2-Ausgleichs, den der FC Lugano erst in der Nachspielzeit erzielte. Nachdem in der 9. Minute bereits Nicolas Lüchinger mit einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden musste, grätschte Fabio Daprelá nach 55 Minuten FCSG-Stürmer Cedric Itten (21) um – mit gestrecktem Bein, offener Sohle und auf Kniehöhe.
Traurige Gewissheit. Cedric #Itten hat sich nach dem üblen Foul heute das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen. Der @FCSG_1879 behält sich weitere Schritte vor. Gute Besserung, Cedi! #comebackstronger
— FC St.Gallen 1879 (@FCSG_1879) September 23, 2018
Die Konsequenzen für Cedric Itten: St.Gallens auffälligster Spieler in dieser Saison (4 Tore) zieht sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, seine Saison dürfte durch das Brutalo-Foul wohl jäh beendet worden sein, während Treter Daprelá ungeschoren davon kommt – zumindest vorerst.
Ein Tatsachenentscheid
Wie TV-Bilder belegen, hatte Schiedsrichter Lionel Tschudi den Blick auf die Szene gerichtet, dennoch entschied er auf Eckball. Ein sogenannter Tatsachenentscheid also. In einem solchen Fall kann die Swiss Football League normalerweise nicht nachträglich eingreifen. «Es ist morgen die Aufgabe des Disziplinarrichters zu entscheiden, ob er in dieser Angelegenheit tätig wird», sagt Ligasprecher Philippe Guggisberg.
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Espen prüfen «weitere Schritte»
Der FC St.Gallen tobt hingegen. Im gewöhnlich sehr sachlichen Matchbericht auf der klubeigenen Homepage schreiben die Espen von einem «Angriff auf die Gesundheit» von Cedric Itten, der aktuell viertbester Liga-Torschütze ist. Auf Facebook wies der FCSG darauf hin, er prüfe in dieser Angelegenheit «weitere Schritte».
So oder so bleibt offen, ob Treter Daprelá am Mittwoch bei Neuchâtel Xamax für Lugano auflaufen darf. Der FC St.Gallen trifft dann zeitgleich auswärts auf Liga-Dominator YB (Anpfiff: 20 Uhr). Definitiv ohne Itten. Und ohne Lüchinger, der ebenfalls mehrere Wochen ausfällt.