Sion wie Zürich haben nunmehr je fünf Super-League-Spiele am Stück nicht gewonnen.
Nach den beiden jüngsten 0:3-Niederlagen gegen die Young Boys und in Vaduz wollte Sions Trainer Marco Walker etwas ändern. Er nahm Überraschendes vor. Anto Grgic, bei Sion der beste Torschütze der Saison und der beste Spieler der letzten Monate, nahm auf der Reservebank Platz. Guillaume Hoarau dagegen, der in seiner ersten Saison im Wallis die meiste Zeit entweder verletzt war oder als Joker zum Zug kam, spielte als Stossstürmer neben Gaëtan Karlen von Anfang an. Zudem setzte Walker den seit der Rückkehr nach Sitten alles schuldig bleibenden Léo Lacroix anstelle des U21-Internationalen Jan Bamert in die Innenverteidigung. Lacroix fälschte Tosins Schuss zum 0:1 ab. Vielleicht war es nur Pech, vielleicht aber nicht.
Hoarau rechtfertigte seine Nomination auf jeden Fall. Der Torschützenkönig von 2019 beendete mit seinem ersten Meisterschaftstor für Sion in der 41. Minute in seiner vertrauten Art - mit einem Kopfball auf eine hohe Flanke - die Durststrecke seiner Kollegen, die 245 Minuten lang nicht mehr getroffen hatten. Hoarau leitete überdies nach einem schweren Fehler von Ousmane Doumbia früh in der zweiten Halbzeit das 2:1 ein. Der Ex-Xamaxien Musa Araz erzielte es aus kurzer Distanz im Nachschuss auf einen Kopfball.
Der FCZ offenbarte lange Zeit, dass er nicht nur resultatmässig in einer Baisse steckt. Trotz des vermeintlichen Auftriebs durch das frühe Führungstor von Aiyegun Tosin bekam die Mannschaft von Trainer Massimo Rizzo das Geschehen bis in die letzten 20 Minuten nicht in den Griff. Aber die Zürcher nutzten schliesslich die zunehmende Passivität des Gegners. Zum 2:2 traf Fabian Rohner nach 86 Minuten. Er kam nach einer guten Stunde für den enttäuschenden Assan Ceesay ins Spiel und war fortan der beste Mann auf dem Platz.