Der WM-Ball in der St.Galler Folterkammer
Fussball ist voller Emotionen, doch bei der Empa wird auf Objektivität gesetzt. Sie hat den aktuellen Ball, das Adidas-Modell «Telstar 18», für die WM in Russland geprüft und zum Anpfiff frei gegeben.
Seit 22 Jahren führt die Empa im Auftrag der Fifa die Versuchsreihen mit Fussbällen durch. Längst nicht jeder Ball hat den Test bisher bestanden. Denn bis zu einem «Ok» der Empa muss der Ball einige Qualen überstehen:
- Er darf trotz 250-maligem Quetschen in einem Wasserbehälter nur minimale Mengen an Flüssigkeit aufnehmen
- Er muss seine Luft halten können und immer wieder gleich hoch abspringen, wenn er aus zwei Metern Höhe aufprallt
- Um zu beweisen, dass es sich um eine perfekte Kugel handelt, wird der Ball zudem an 4000 Punkten vermessen
- Diese perfekte Kugel muss der Ball auch sein, wenn er 2000 Mal mit 50 Stundenkilometern gegen eine Stahlwand geschossen wird
Torhüter verschiedener WM-Teams, die den Ball im Vorherein ausprobieren konnten, sagten dem «Telstar 18» ein seltsames Flattern in der Luft nach. Laut der Empa sei dies jedoch nicht auf die Form, sondern auf die Optik zu schliessen. Anders als die klassischen Sechsecke zieren den Ball asymmetrische, unregelmässige Elemente. Ihre Tests würden beweisen, dass der Ball keineswegs ein «komisches» Verhalten aufweise.