Bundesliga

Dortmund gibt Spitzenspiel in 80 Sekunden aus der Hand

08.02.2020, 21:06 Uhr
· Online seit 08.02.2020, 21:00 Uhr
Nach dem überraschenden Cup-Aus vom Dienstag droht Borussia Dortmund auch in der Meisterschaft den Anschluss zu verlieren. Im Spitzenspiel vom Samstag verliert der BVB gegen Bayer Leverkusen 3:4.
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Leverkusen und Dortmund boten sich ein Duell, das praktisch ohne Verschnaufpausen über die Bühne ging. Sieben Tore, diverse Chancen und Leverkusens Comeback in den Schlussminuten standen in Zentrum dieses Spiels, das für den BVB schlecht begonnen hatte und ebenso endete. Nach der ersten Meisterschafts-Niederlage der Rückrunde droht das Team von Lucien Favre am Sonntag den Anschluss an die Bayern zu verlieren, die mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen Leipzig auf sechs Punkte davonziehen könnten.

Zwanzig Minuten benötigte das Heimteam, um sich ein erstes Mal auf dem Matchblatt zu registrieren. Entgegen des Spielverlaufs und unter Mithilfe der beiden indisponierten Dortmunder Innenverteidiger Manuel Akanji und Mats Hummels erzielte Kevin Volland die erstmalige Führung Leverkusens, die allerdings nur kurz Bestand hatte. Nur zwei Minuten nach seinem Stellungsfehler glich Hummels per Kopf nach einem Corner für den BVB aus.

Noch besser kam es für Dortmund, das am Dienstag im Cup-Achtelfinal gegen Werder Bremen (2:3) nach schwacher erster Halbzeit überraschend gescheitert war, als der Winterzuzug und Ex-Leverkusner Emre Can nach einer halben Stunde aus gut 22 Metern den Ball sehenswert ins gegnerische Tor zirkelte. Auch vom neuerlichen Leverkusner Ausgleich durch Volland (43.) kurz vor der Pause liess sich der BVB vorderhand nicht aus der Ruhe bringen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit drückten die Gäste erneut auf das Tempo, was in der 65. Minute zum 3:2 durch Raphael Guerreiro führte.

Der Bruch im Spiel der Borussia kam mit dem Bestreben, die erarbeitete Führung nur noch zu verteidigen. Innerhalb von 80 Sekunden verpassten Leroy Bailey (81.) und Captain Lars Bender (82.) der Partie eine weitere Wendung, die rund um den BVB Fragen aufwerfen wird, viele davon in Zusammenhang mit Trainer Favre. Der 62-Jährige war nach dem Ausscheiden aus dem Cup dafür kritisiert worden, dass er Erling Haaland zuerst nur auf der Bank gelassen hatte. Gegen Leverkusen kam der norwegische Youngster von Beginn weg zum Einsatz - und blieb erstmals ohne Tor.

Steffen und Mehmedi retten Wolfsburg einen Punkt

Immerhin noch zu einem Punkt gegen Abstiegskandidat Fortuna Düsseldorf reichte es dem VfL Wolfsburg, wobei ein Schweizer Duo eine Schlüsselrolle spielte. Zwei Minuten nach einer Roten Karte gegen Parin Pongracic wegen Tätlichkeit erzielte das dezimierte Wolfsburg durch eine Schweizerische Co-Produktion den Ausgleich. Admir Mehmedi fand in der 50. Minute mit einer präzisen Flanke den Kopf von Renato Steffen, der seinen zweiten Saisontreffer erzielte.

Nur allzu gerne hätte Hertha Berlin momentan die Luxusprobleme eines BVB. In der Winterpause vollmundig den Angriff auf die Bundesliga-Spitze ausgerufen, stecken die Berliner nach dem 1:3 gegen Mainz im Abstiegskampf fest. Trotz der 77 Millionen Euro, die der «Big City Club» in der Winterpause in neues Personal investiert hat. Nur noch sechs Punkte beträgt die Reserve auf die Abstiegszone.

Wie weit Anspruch und Realität bei Hertha aktuell divergieren, zeigt sich an der Tatsache, dass Blau-Weiss selbst in der Hauptstadt nicht mehr die Fussball-Topadresse ist. Aufsteiger Union Berlin mit seinem Schweizer Trainer Urs Fischer hat der Hertha den Rang abgelaufen. Dank einem 2:0-Sieg bei Werder Bremen, stiess Union auf den 11. Rang vor.

veröffentlicht: 8. Februar 2020 21:00
aktualisiert: 8. Februar 2020 21:06
Quelle: sda

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