Rheintaler Goalie holt sich den Meistertitel
2001 zog Frei vom Rheintal in die USA. Seit diesem Zeitpunkt spielt der Rheintaler Fussball. Mittlerweile ist er einer der besten Torhüter der amerikanischen Liga. Dies sah man auch gestern wieder. Die Mannschaft aus Toronto verzeichnete 17 Torchancen, kein einziger Ball kam an Frei vorbei. Deshalb wurde der Ostschweizer zum wertvollsten Spieler gewählt. Er steht in den USA kurz vor der Einbürgerung und hat über soziale Medien bereits verlauten lassen, dass er einem Einsatz in der amerikanischen Nationalmannschaft ganz und gar nicht abgeneigt ist.
Seattle galt als Aussenseiter
Gegen Torontos Offensive um Michael Bradley, Jozy Altidore und Sebastian Giovinco (18 Treffer in fünf Playoff-Spielen) galt Seattle im Cup-Finale eigentlich als Aussenseiter. «Wir können mit dieser Rolle leben», so Frei vor dem Spiel. «Wir werden unser Spiel durchziehen und versuchen, sie vor so viele Probleme zu stellen wie möglich.» Die Sounders haben in fünf Playoff-Spielen drei Tore kassiert, Frei blieb dreimal ohne Gegentreffer. Das vierte Mal bei voraussichtlich eisigen Bedingungen in Toronto wäre eine gute Basis, um den grössten Triumph der Vereinsgeschichte feiern zu können.
Frei hat gut gehalten
Obwohl die Zeichen gehen Seattle standen, gab die Mannschaft gestern Nacht alles. Stefan Frei musste einige Mal eingreifen, tat die aber souverän. Dank seiner überragenden Leistung wurde Stefan Frei zum «Most Valuable Player MVP» (wertvollster Spieler) gewählt.
In Slow-Motion sieht man erst, wie knapp Stefan Frei an den Ball gelangte.
Am Ende der 90 Minuten stand es immer noch 0:0 und auch eine Verlängerung brachte nicht den entscheidenen Treffer, daher ging es ins Penaltyschiessen. Auch hier blieb der Rheintaler gelassen und konzentriert und führte seine Seattle Sounders zum Sieg. 5:4 gewannen sie das Penaltyschiessen.
Seattle machte Frei zum Stammkeeper
Das im nordamerikanischen Profisport normale Verfahren erwies sich für Frei als Glücksfall. Hatte er zwischen September 2011 und Oktober 2013 unter anderem wegen eines Wadenbeinbruchs keinen einzigen MLS-Einsatz absolviert, wurde er in Seattle zum unumstrittenen Stammkeeper. «Ich befinde mich in einem anderen Teil meiner Karriere. Für einen Goalie, der älter und erfahrener wird, verlangsamt sich das Spiel ein wenig. Mit 30 fühlt sich das alles weniger schnell an als mit 22.»
2014 wurde der Rheintaler schon Cupsieger
Seit seinem Wechsel aus Toronto stand der bärtige Cousin zweiten Grades von Alex Frei in 110 von 114 möglichen Meisterschaftsspielen zwischen den Pfosten, er wurde 2014 Cupsieger, und er schaffte es mit den Sounders heuer trotz schwierigen Saisonstart erstmals in den MLS-Final.
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— Stefan Frei (@Stefan24Frei) 27. November 2016
Mehr noch: Frei gilt als einer der besten Keeper der MLS und hat in Seattle den legendären Kasey Keller vergessen gemacht. «Wir schätzen es ungemein, was er für uns getan hat und wie gut er ist», sagte Trainer Brian Schmetzer über den Schweizer.