Ungewisse Zukunft

«Schwingfeste werden stattfinden, schlimmstenfalls ohne Zuschauer»

02.10.2020, 18:24 Uhr
· Online seit 02.10.2020, 16:32 Uhr
Ist ein Schwingfest ohne Zuschauer noch ein Schwingfest? Diese Frage stellt sich auch der Obmann des eidgenössischen Schwingerverbands, Markus Lauener. Im Interview erklärt er, wie sich die Coronakrise auf die Schwingszene auswirkt und wie es um die Durchführung des nächsten ESAF steht.

Quelle: TVO

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Funktioniert ein Schwingfest ohne Publikum?
Markus Lauener: Ein Schwingfest ist ein Volksfest und wir wünschen uns sehr, dass dies auch so bleibt. Der Sport steht für uns Schwinger aber im Mittelpunkt. Deshalb werden 2021 sicher Schwingfeste stattfinden, schlimmstenfalls ohne Zuschauer.

Wird der Schwinghype wegen Corona geschwächt?
Da habe ich nicht so Angst. In diesem Jahr konnten wir keine Schwingfeste durchführen, deshalb sind die nächstjährigen umso wichtiger. Auch wenn diese im abgeschwächten Rahmen stattfinden. Eine zweite Saison ohne Schwingfeste darf es nicht geben. Ob die Coronakrise einen Einfluss auf das Schwingen haben wird, ist schwer einzuschätzen.

Wie hoch ist der finanzielle Schaden durch Corona?
Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen. Natürlich mussten wir auf Abgaben verzichten. Die verschiedenen Verbände leben von den Abgaben an den Schwingfesten. Aber der eidgenössische Schwingverband und die Schwinger stehen momentan auf einem recht gesunden Fundament. Wir konnten dieses Jahr verkraften. Aber wie alle anderen auch sind wir darauf angewiesen, dass wieder Normalität einkehrt und Schwingfeste auch mit Zuschauern stattfinden können.

Sind schon Sponsoren abgesprungen?
Bis jetzt haben wir diesbezüglich keine negativen Reaktionen erlebt. Die grossen Sponsoren, welche schon seit Jahren zum Schwingen stehen, machen dies auch weiterhin.

Im Vergleich zu Fussballspielen oder Hockey-Matches gibt es an Schwingfesten für das Publikum keine Sektoren. Stellt das die Organisation vor eine Herausforderung?
Das sind die verschiedenen Konzepte, die sich die Organisatoren überlegen müssen. Es gibt die Möglichkeit, die Feste im kleineren Rahmen mit bis zu 1000 Gästen durchzuführen. Dort kann man auch mit Sektoren arbeiten. Es gäbe aber auch die Möglichkeit, bereits bestehende Infrastrukturen wie beispielsweise von einem Hockeystadion zu nutzen. Dort wären Konzepte bereits vorhanden, allenfalls würde eine Maskenpflicht gelten. Wir müssen jetzt schauen, was machbar ist.

Wie sehr hat das Coronavirus die Planung des ESAF 2022 in Pratteln beeinflusst?
Es ist natürlich ein aktuelles Thema. Das Datum rückt immer näher. Im nächsten Jahr müssen wir uns die Frage stellen, ob wir das ESAF überhaupt durchführen können.

Könnte es also noch abgesagt werden?
Das hoffen wir nicht. Aber wir wissen nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt. Deshalb werden wir verschiedene Optionen prüfen müssen.

Müssen die Gäste beim ESAF 2025 immer noch Masken tragen?
Das hoffe ich wirklich nicht. Es wäre schade, wenn es so weit käme. Aber wir hoffen nicht nur für das ESAF, sondern auch für alle anderen Sportveranstaltungen, dass es nicht so sein wird.

Quelle: tvo

(dab)

veröffentlicht: 2. Oktober 2020 16:32
aktualisiert: 2. Oktober 2020 18:24
Quelle: FM1Today

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