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«Ich finde, Djokovic wurde zu Recht ausgewiesen. Er hatte Zeit, sich auf die Einreise vorzubereiten und wusste, dass nur Geimpfte nach Australien dürfen», sagt Stefan Bürer, ehemaliger SRF-Tennis-Experte im TalkTäglich. Sich nicht impfen zu lassen, sei seine persönliche Entscheidung gewesen.
«Fall sorgt für Wut und Empörung»
Als einen Schlag ins Gesicht für alle Australierinnen und Australier bezeichnet Simon Häring, CH Media-Tennis-Experte, die Haltung Djokovics . «Die Grenzen in Melbourne waren 19 Monate geschlossen. Es galt ein strikter Lockdown. Die Menschen konnten kaum innerhalb des Landes reisen. Wenn dann ein Sportler mit einer Ausnahmebewilligung problemlos ins Land gelassen und sogar noch privilegiert wird, sorgt das für Wut und Empörung.»
Thomas Renggli, Sportjournalist und Redaktor der Weltwoche, findet die ganze Diskussion etwas «scheinheilig». In keinem anderen Sport könne das Social Distancing besser eingehalten werden, als beim Tennis mit einem Netz in der Mitte. «Die Veranstalter wollten, dass Novak Djokovic antritt. Sie haben ihm signalisiert, dass er willkommen ist. Als er ins Flugzeug stieg, wusste er nicht, was auf ihn zukommt. Jetzt sitzt er im Hotel und ich wette, er darf doch noch spielen.» Dass die Einreisebehörde in Australien kein Spaziergang ist, hätte er aber wissen können.
Wird Djokovic zum Spielball der Politik?
«Ich finde, dass Djokovic sehr naiv handelte, in dem er davon ausging, mit einer Ausnahmebewilligung problemlos ins Land zu kommen», sagt Bürer. Gemäss Häring wurde Djokovic ein Spielball der Politik.
Warum Renggli die Situation als «Ironie des Schicksals» bezeichnet, siehst du im Video. Ausserdem sprechen die Experten über Djokovics, Nadals oder Federers Rolle im Tennis-Zirkus.
(red.)