Poké-Fail

Investor kauft gefälschte Pokémon-Box für 350'000 Franken

· Online seit 31.10.2020, 16:27 Uhr
Eigentlich wollte er wertvolle Pokémon-Karten ergattern, um den Erlös dann zu spenden. Beim Live-Video auf Youtube stellt sich aber heraus, dass ein Investor einem Betrug aufgesessen ist. Für die 350'000 Franken gab es nur eine gefälschte Sammelbox.

Quelle: FM1Today

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Glurak, Pikachu, Dragoran – wer anfangs der 90er geboren wurde, dem sind die Taschenmonster von Nintendo wenigstens teilweise ein Begriff. Zu den klassischen 151 Pokémon sind bis heute viele dazugekommen – es gibt rund 900 verschiedene Arten.

Doch nicht nur für Puristen sind die Pokémon der ersten Stunde die «echten», auch bei Sammlern von Pokémon-Karten stehen sie in der Regel zuoberst auf der Wanted-Liste. Und aus der ersten Generation der Pokémon ist die erste Auflage von Karten am gesuchtesten.

Preise im Jahr 2020 explodiert

Der Markt für Pokémon-Karten erfreut sich seit Jahren steigender Preise, schreibt der Guardian. Während des Lockdowns nahm die Wertsteigerung aber immer dramatischere Auswüchse an. Zum Beispiel zahlte US-Rapper Logic rund 200'000 Franken für eine Glurak-Karte der ersten Auflage.

Auf eine Wertsteigerung hoffte deswegen auch der Investor und Yotutuber Chris Camillo, der sich eine vermeintlich ungeöffnete First-Edition-Packung voll mit seltenen Booster-Packs für unglaubliche 350'000 Franken kaufen – und deren Öffnung über Youtube livestreamen wollte.

Gefälscht, geöffnet, getäuscht

Der Stream der Öffnung wurde dann auch gesendet. Anstatt seltener Gluraks und Pummeluffs und Magmars befanden sich in der Box aber nur – nun, wohl weniger seltene Gluraks und Pummelluffs und Magmars.

Für die beim Auspacken anwesenden Pokémon-Experten stellte sich nämlich schnell heraus, dass diese Box ein Fake war. «Hier ist die Farbe anders», sagte einer im Video. «Dieses Paket ist nicht aus der ersten Generation», wurde ebenfalls festgestellt. Und gewisse Päckli waren sogar schon geöffnet.

Eine ziemliche Pleite also. Die Youtuber wollten die Karten nach eigenen Angaben nächstes Jahr verkaufen und den Erlös wohltätigen Einrichtungen zukommen lassen. Zu ihrem Glück haben sie die Box aber nicht im Voraus bezahlt und sich abgesichert.

Die Bezahlung der Ware hätte auch im Stream stattfinden sollen. Aus diesem Grund verdächtigen die Pokémon-Investoren den Verkäufer auch nicht des Betrugs – er sei wohl selbst betrogen worden.

Hier zeigen sich die Probleme der Blase auf dem Pokémon-Kartenmarkt. Umso schwieriger wird es natürlich mit vermeintlich ungeöffneten Sammelboxen.

veröffentlicht: 31. Oktober 2020 16:27
aktualisiert: 31. Oktober 2020 16:27
Quelle: FM1Today

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