Ist Fizzling das neue Ghosting?
Viele Medien bezeichneten das Fizzling im Nachhinein als schlimmere Form von Ghosting. Diese Annahme widerlegt nun aber die Untersuchung eines Psychologen. Guido Gebauers Einschätzung zufolge ist das Fizzling eine altbekannte Methode, wie Menschen ihre Kontakte überprüfen.
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Ghosting bleibt «worst case»
Zum Schluss, dass Ghosting immer noch die deutlich schlimmere Variante ist, den Kontakt abzubrechen, kommt eine Umfrage bei knapp 2000 Singles, die auf einer Online-Plattform nach einer besseren Hälfte suchen. Aus der Umfrage schlussfolgerte Gebauer: «Beim Fizzling geht es hauptsächlich darum, dass Personen sich über einen Kontakt unsicher sind und sich daher seltener melden. Sie brechen den Kontakt aber nicht komplett ab, weil sie eine Resthoffnung haben, dass sich der Kontakt doch noch positiv entwickeln könnte.»
Neues Wort für alte Methode
Demnach sei das Verhalten kein neues Phänomen, sondern eine altbekannte Gewohnheit. «Wenn wir von jemandem einen positiven Eindruck haben, haben wir mit dieser Person gerne oft und intensiv Kontakt. Stehen wir einem Kontakt aber mit gemischten oder negativen Gefühlen gegenüber, brechen wir diesen Kontakt ab, oder aber wir setzen ihn mit geringerer Intensität fort. Dadurch bewahren wir und die Chance, unsere Wahrnehmung später zu korrigieren und einen Kontakt wieder zu intensivieren.» Fizzling kann nach Gebauer eine erfolgversprechende Strategie sein, wenn man den Kontakt nicht abbrechen, aber auch nicht zu viel investieren will.
Trotzdem würde der Psychologe und Datingexperte Fizzling nicht empfehlen. Der beste Weg sei und bleibe es, direkt miteinander zu besprechen, wie man zueinander steht und den Kontakt nicht einfach schleichend versanden zu lassen.