Sendung mit der Maus

50 Jahre «Sendung mit der Maus»: «Darum kräuselt sich das Geschenkband»

· Online seit 06.03.2021, 11:33 Uhr
Die Maus ist unterdessen Kult. Am Sonntag wird «Die Sendung mit der Maus» 50 Jahre alt. In all diesen Jahren hat sie viel erlebt. Heute gehören nebst den Kindern auch Nobelpreisträger zu den Stammzuschauern.
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Vor 50 Jahren wurde Fernsehgeschichte geschrieben. Zum ersten Mal wurde «Die Sendung mit der Maus» ausgestrahlt. Seither gab es 3320 Sach- und 3928 Lachgeschichten. 

Die orange Maus hat im Laufe der Jahre einige Wegbegleiter bekommen. So kamen zum Beispiel den blauen Elefanten oder den kleinen Maulwurf hinzu. Die Maus ist in der Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Die Maus als Lehrmaterial an der Uni

Und sie hat einige prominente Fans gewonnen. So war die Maus schon zweimal im Weltall, die Astronauten Klaus-Dietrich Flade (1992) und Alexander Gerst (2014) nahmen Stofftiere in Mausform mit. Es gibt ein eigenes Maus-Museum, eine Quizshow («Frag doch mal die Maus») und sogar drei Nobelpreisträger haben sich als Fans geoutet, erzählt der Maus-Schöpfer Armin Maiwald gegenüber dem «Standard».

«Ich habe vor Jahren einen Film darüber gemacht, was an Erdöl so wichtig ist. Jahre später ist im Zug ein Physikprofessor auf mich zugekommen und hat gesagt, dass er den Film im Unterricht für seine Studenten benutzt, weil man das nicht besser erklären kann», sagt Maiwald.

Auch das Publikum ist älter geworden

Das Alter des Stammpublikums der «Sendung mit der Maus» liegt im Schnitt unterdessen bei Mitte 40. Die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer von einst sind mit der Maus mitgewachsen. Doch noch immer gibt es regelmässig viele Briefe von Kindern, die gerne für irgendetwas eine Erklärung hätten.

«Wir verlassen uns nicht auf Internetrecherchen», sagt Maiwald. «Wir versuchen mit den Expertinnen und Experten zu reden und ihnen Löcher in den Bauch zu fragen – bis der Arzt kommt und die Wunde wieder zunäht. Dann haben wir die Fakten, aber noch keine Geschichte.» Die Geschichten selbst müssen danach möglichst kindergerecht erzählt werden.

Wieso kräuselt sich das Geschenkbändeli?

Als grössten Fauxpas bezeichnet Maiwald die Geschichte zum Geschenkband, das sich kräuselt, wenn eine Schere daran vorbeigeht. Niemand konnte sich das wirklich erklären. Hersteller wurden angefragt, Experten, Universitäten. Bis ein Experte meinte: Wo es warm wird, biegt sich das Band. Das wurde so gesendet.

Und es war falsch. Am Institut für Kunststoffverarbeitung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen wollte es ein emeritierter Professor nämlich genauer wissen und hat das Phänomen erforscht. Natürlich hat auch er die Sendung gesehen und sich sofort gemeldet. «Er hat gesagt: Junge, das ist ganz einfach, das ist Materialverschiebung», sagt Maiwald. Und so kam es zu einer Richtigstellung in der nächsten Folge.

Die Maus wird noch ganz viele weitere Sach- und Lachgeschichten zeigen. Und mit jeder weiteren Geschichte wird die Fangemeinde wieder ein bisschen grösser. Die Maus mag am Sonntag 50 Jahre alt werden, gealtert ist sie in dieser Zeit aber kein bisschen.

(rr)

veröffentlicht: 6. März 2021 11:33
aktualisiert: 6. März 2021 11:33
Quelle: FM1Today

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