Brauchtum kommt ins Kino
Die Geschichte beginnt mit dem letzten Film, den Thomas Rickenmann gedreht hat. Damals hat er die Silvesterchläuse begleitet und so von der Tradition des Blochs erfahren. «Viele, die bei den Silvesterchläusen dabei sind, sind auch beim Bloch dabei. So bin ich dazu gekommen aber wirklich etwas darüber gewusst, habe ich auch nicht», sagt der Regisseur und Produzent des Films.
Wissen selbst angeeignet
Ein halbes Buch dokumentiert die Tradition des Blochs, mehr geschriebenes Material gibt es nicht. Den Rest an Wissen musste sich Thomas Rickenmann während der vier Jahre Dreharbeit selbst aneignen. Mittlerweile ist er aber ein Experte. «Nebst den fünf Appenzeller Blochs gibt es auch einen Bloch im Tiroler und einen, der durch die Welt tourt», sagt Rickenmann im TVO-Talk.
Der TVO-Talk:
Unterstützung durch Geld und Manpower
350'000 Franken kostet die Produktion des Films. Thomas Rickenmann hat fast alles alleine gemacht. «Aber ich hatte viele Helfer im Hintergrund, zum Beispiel bei den Tonaufnahmen am Bloch selbst oder bei der Gestaltung der Plakate. Diese haben sich mit viel Goodwill und freiwilliger Arbeit eingesetzt», sagt Thomas Rickenmann. Auch finanziell kann Rickenmann den Film nicht alleine tragen. Unterstützung erhält er von den Appenzeller Gemeinden, vom Kanton und von verschiedenen Stiftungen. 10'000 zahlende Zuschauer sollen den Film im Kino sehen. So lautet das Ziel der Geldgeber.
Während der vergangenen vier Jahre hat Rickenmann alle Blochs begleitet, auch jenen im Tirol. «Ich wollte bei allen mal ganz dabei sein, von den Versammlungen bis zur Abrechnung.» Da alle Blochs zur gleichen Zeit stattfinden, brauchte er für die Dreharbeiten mehrere Jahre.
Lange Tradition
Der Bloch hat in Appenzell eine lange Tradition. Am Montag nach Aschermittwoch ziehen die Buben von Hundwil, Stein und Schwellbrunn mit einem Baumstamm mehrere Kilometer durch die Nachbarsdörfer. In Herisau ziehen am selben Tag Männer den Stamm, der Bloch in Urnäsch findet einen Montag davor statt. In Trachten und Kostümen ziehen die Buben und Männer früh am Morgen los und sind teilweise erst am frühen Abend wieder zuhause.