Die linke Hand des Teufels wird 80

29.03.2019, 08:31 Uhr
· Online seit 29.03.2019, 06:57 Uhr
Die stahlblauen Augen und Sprüche nach Schlägereien wie «Alle satt, ja? 'n Nachschlag gibt's nicht!» lassen nur auf einen schliessen: Terence Hill. Der italienische Schauspieler blieb mit seinen Western und ausgeteilten Faustschlägen im Gedächtnis. Am Freitag wird der Westernheld 80.
Praktikant FM1Today
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Vielleicht teilt Terence Hill keine knallharten Fäuste mehr aus wie in seiner ersten Leinwand-Prügelei in «Vancanze col ganster», doch der 80-Jährige ist noch immer gefragt. Erst letztes Jahr spielte er in einem Film nicht nur die Hauptrolle. Der Italiner war gleich noch Autor und Regisseur des Film «My Name Is Thomas». Zudem begeistert seine Serie «Don Matteo» schon über Jahre. Mittlerweile läuft die elfte Staffel. Doch was macht die Faszination von Terence Hill aus?

Hat zurück geschlagen

Er wurde am 29. März 1939 als Mario Girotti in Venedig geboren. Da sein Vater einen Job in Deutschland bekam, zog die Familie wenige Jahre nach seiner Geburt nach Deutschland. So kann der Westernheld noch heute fliessend Deutsch. Zudem stammt seine Mutter aus der Dresdner Ecke. Wieder in Italien musste sich der junge Mario durchboxen. Die Mitschüler mobbten ihn wegen seiner mangelnden Italienisch-Kenntnissen. Es ging aber nicht lange und er schlug zurück. Mit zwölf hatte er seinen ersten Filmauftritt in «Vancanze col ganster» von Dino Risi. Nicht nur im Film-Business lief es gut, auch im Sport. Er gewann an italienischen Meisterschaften im Brustschwimmen Bronze. Das ist erwähnenswert, weil er in den Tranings seinen späteren Filmpartner Bud Spencer kennenlernte.

Der Sport war Nebensache, seine grosse Leidenschaft wurde der Film. 1963 spielte er in Luchino Viscontis Filmklassiker «Il Gattopardo». Danach folgen weitere Produktionen in Italien und Deutschland. Erst mit dem zweiten Winnetou-Streifen wurde er als Cowboy bekannt und erreichte damit ein grösseres Publikum.

Aus 20 Namen ausgewählt

Die wohl wichtigste Weichenstellung seiner Laufbahn kam mit dem Italo-Western «Dio perdona... Io no!». Mit etwas Glück konnte Hill damals einen verletzten Schauspieler ersetzen. Allerdings brauchte er für Hoolywood einen passenden Namen. «Ich bekam eine Liste mit 20 Namen und musste mich innerhalb von 24 Stunden für einen entscheiden», so Hill im Interview mit einer Fanseite. «Terence Hill» habe ihm am besten gefallen und zudem dieselben Initialen wie die seiner Mutter Hilegard Thieme. Sein Filmpartner war damals und auch bei zahlreichen anderen Filmen Bud Spencer. Es war der Beginn einer engen Freundschaft, die bis zum Tod Spencers 2016 währte. Bei den Dreharbeiten lernte Hill neben seinem langjährigen Film-Buddy auch seine Ehefrau Lori Zwicklbauer, eine bayerischstämmige Amerikanerin, kennen. Mit der er noch heute verheiratet ist und in Massachussets lebt.

Danach ging Hill vom Wilden Westen bis in den Urwald Kolumbiens. Er teilte Kinnhaken aus und liess coole, selten auch tiefgründige, Sprüche fallen. Seine grössten Erfolge feierte Hill mit seinem bärbeissigen Kompagnon Bud Spencer. «Die rechte und die linke Hand des Teufels» (1970), «Vier Fäuste für ein Halleluja» (1971), «Zwei wie Pech und Schwefel» (1974) oder «Vier Fäuste gegen Rio» erreichten ein Millionenpublikum und laufen auch heute noch in Wiederholungsschleifen deutscher Privatsender und auf Netflix.

Die Faszination von Terence Hill hat Regisseur Tonino Valerii wohl am besten auf den Punkt gebracht: «Terence Hill ist Peter Pan, eine Figur, die nicht erwachsen werden will. Einer, der noch immer eng verbunden ist mit den Werten der Kindheit und ihren Märchen.»

veröffentlicht: 29. März 2019 06:57
aktualisiert: 29. März 2019 08:31
Quelle: red/SDA

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