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Mick Jagger, Harry Styles oder John Lennon: Sie vertrauten auf den «Scheren-Zauberer»

Edward Sexton

Mick Jagger, Harry Styles oder John Lennon: Sie vertrauten auf den «Scheren-Zauberer»

· Online seit 02.08.2023, 13:33 Uhr
Edward Sexton prägte mit seiner Mode ganze Generationen. Zu seinen Kundinnen und Kunden gehörten die grössten Rockstars und Politikerinnen. Jetzt ist er im Alter von 80 Jahren gestorben.
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Das Bild gehört zu den wohl bekanntesten Plattencovern der Welt: Die Beatles laufen 1969 hintereinander über die Abbey Road. Weitere Bilder, die um die Welt gingen: Mick Jagger und seine Frau Bianca Perez-Mora Macias bei der Hochzeit in Saint-Tropez, das Model Twiggy in der Carnaby Street und zuletzt Harry Styles im pinken Anzug 2017 bei einem Auftritt in der «Today»-Show.

Was all diese Bilder verbindet: Alle Kleider wurden von Edward Sexton geschneidert. Sexton, «der Zauberer mit den Scheren» genannt, gehörte zu den beliebtesten Modedesignern der Stars und Sternchen.

1969 eröffnete er zusammen mit seinem Geschäftspartner Tommy Nutter in der Londoner Savile Row das «Nutters». Die Anzüge mit den breiten Revers, die spitzen Schultern, die betonten Hüften und die weiten Hosen waren damals neu und revolutionär.

Der Schneider der Stars

Die Kundinnen und Kunden rissen sich um die Kleider von Sexton. Auf dem Cover von «Abbey Road» tragen drei der vier Beatles diese (George hatte sich für Jeans entschieden), ebenfalls 1969 heiratete John Lennon Yoko Ono – natürlich in einem weissen «Nutters»-Cordanzug.

Als Mick Jagger Bianca Perez-Mora Macias 1971 in Saint-Tropez das Ja-Wort gab, trug er einen Anzug von «Nutters». Bianca heiratete in Yves St. Laurent, bestellte aber schon kurz darauf ebenfalls regelmässig Kleider bei Edward Sexton.

Zu den weiteren Kundinnen und Kunden gehörten bald einmal Twiggy, Patty Boyd, Joan Collins, Nancy Reagan, Eric Clapton, David Bowie, David Hockney und viele weitere Promis.

Mehr als nur ein Anzug

Schon im ersten Jahr verkaufte «Nutters» über 1000 Anzüge. Elton John bestellte gleich mehrere. Sexton und Nutter ergänzten sich optimal – zumindest zu Beginn. Auch wenn Sexton im Gegensatz zu Nutter heterosexuell war, nannten sie sich gegenseitig «Pamela» und «Roxanne», sie flirteten miteinander und mit den Kundinnen und Kunden, bei einem «Nutters»-Anzug gab es nicht nur ein Kleidungsstück, es gab eine Lebensphilosophie.

Das Startkapital für ihr Geschäft bekamen sie von Peter Brown, damals Tommy Nutters Freund und ehemaliger Assistent von Brian Epstein, dem Manager der Beatles. Auch Popstar Cilla Black half bei der Finanzierung.

Doch obwohl das Geschäft super lief, beendeten Sexton und Nutter 1976 ihre Partnerschaft. Nutters war dem seriösen Sexton zu chaotisch und er machte sich selbständig.

Lehrmeister von Stella McCartney

Seinem Ruf blieb er treu, die Stars wollten weiterhin «Sexton»-Anzüge. Sexton bildete auch Leute aus, so nahm er 1995 die junge Modestudentin Stella McCartney unter seine Fittiche. Er half ihr bei der Abschlussshow mit Models wie Kate Moss, Naomi Campbell und Yasmin Le Bon. Nachdem McCartney zu Chloé wechselte, engagierte sie Sexton als Berater.

Der 1942 in London geborene Sexton arbeitete bis zu seinem Tod. Er hinterlässt seine Frau Joan Carter, die er 1963 heiratete, die Tochter Angela, seine beiden Söhne Paul und Philip und fünf Grosskinder. Tommy Nutter zog sich 1992 aus dem Modegeschäft zurück und starb wenige Monate später im Alter von 49 Jahren an Aids.

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veröffentlicht: 2. August 2023 13:33
aktualisiert: 2. August 2023 13:33
Quelle: FM1Today

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