Die Kunst des gesprochenen Wortes in St.Gallen
Drei Jahre ist es her, seit die internationale deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterschaft in Erfurt stattfand. Damals gewann die Hamburgerin Paulina Behrendt nach einem wilden Finale gegen den Würzburger Yannik Ambrusits. Dieses Jahr findet die Meisterschaft nach viel Geduld wieder in St.Gallen statt. Vom 22. bis zum 24. September treten die jungen Dichter und Dichterinnen wieder an.
St.Galler Slamszene
In St.Gallen fand der erste Slam im Jahr 2000 statt. Da jedoch die Kunst noch sehr jung und wenig weit verbreitet war, war es anfangs «schwierig, Leute für den Wettkampf zu begeistern», heisst es bei den Veranstaltern.
Der erste Deutsche U20-Poetry-Slam fand ebenfalls in St.Gallen statt. Im Jahr 2003 stellte Richi Küttel eine Schülermeisterschaft im Slam Poetry auf. Und seither kam mehr und mehr dazu. Egal ob ein «Kampf der Dichter*innen im Boxring» oder ein Auftritt am OpenAir St.Gallen vor 5000 Leuten: «Wo in St.Gallen ein Ort der Kultur ist, da ist der Slam nicht weit. In der einen oder anderen Form.»
Endlich wieder Meisterschaften
Nach drei Jahren Pandemie treten nun diesen Donnerstagabend in sechs Vorrunden 60 Jungpoeten und Jungpoetinnen aus sechs verschiedenen Nationen gegeneinander an. Das ganze Slam Gallen findet in sechs verschiedenen Locations statt.
Die sechs Gewinner der Vorrunden kommen ins Halbfinale, wo am Freitag jeweils drei Poeten und Poetinnen gegeneinander antreten.
Das Einzelfinale findet erst am Samstagabend statt. Die zwei besten Slamer oder Slamerinnen können nochmals ihr Bestes herausholen und in der Grabenhalle gegeneinander antreten. Die Jury entscheidet schlussendlich über den Gewinner und zum Schluss gibt es eine grosse After-Party.
Auch elf Teams haben die Chance, einen Titel zu holen. Deren Finale ist am Freitag.
Die «Frantic»-Entwickler mit neuem Spiel
Das St.Galler Team der Spielschmiede Rule Factory («Frantic») hat anlässlich des Slam Gallen 22 ein neues Spiel entwickelt. Das «Wortspiel» ist online als WebApp zu spielen sowie als Kartenspiel in limitierter Ausgabe bei den verschiedenen Locations erhältlich.
«Mit dem Spiel kann man die eigene Kreativität ausleben. Man ist den Karten nicht wie anderen Spielen komplett ausgeliefert, sondern kann die Antworten beliebig ausschmücken», erzählt Fabian Engeler, einer der vier Entwickler.
Das Spiel wurde von allen 60 Künstlern und Künstlerinnen, welche diese Woche antreten, mit produziert. Sie konnten Ideen und Vorschläge einschicken, welche auf den Karten stehen.
Los kann es gehen
Die Stimmung ist seit der Eröffnungsfeier am 16. September wieder auf dem Höhepunkt. Die Dichterinnen und Dichter sind nervös, das Publikum ist voller Vorfreude und die Jury ist bereit, zu bewerten, bis der Gewinner feststeht.