Von Gratis-Snacks bis zur Wunsch-Glocke: So wird der nächste Flug angenehm

«Mir wurde ein Gipfeli nachgeschmissen, weil der Gast etwas zu trinken wollte», sagt Géraldine Bohne, ehemalige Flugbegleiterin der Airline Swiss. Das ist nur eine der vielen Geschichten, die sie an Board erlebt hat. Die strapazierten Nerven der Fluggäste bekommt oft das Kabinenpersonal direkt zu spüren. Dabei könnte das Fliegen so angenehm sein – man muss nur wissen, wie es geht.

Davor auspowern

Die zähen Flugstunden lassen sich am einfachsten überstehen, wenn du dich davor bewegt hast. Falls dein Flug nicht unbedingt schon um sechs Uhr ist, bietet es sich an, davor noch eine Runde mit dem Hund spazieren zu gehen, zu joggen oder das Fitnesscenter zu besuchen.

Nicht hungrig an Board sein

Hunger und Stress sind nicht die beste Kombination. Ausserdem zieht sich die Flugzeit mit einem Loch im Magen umso mehr, so dass sich die Strecke Zürich-Berlin wie ein Flug in die Bahamas anfühlt. Daher empfiehlt es sich, ein paar leichte Snacks einzupacken. Géraldine Bohne hat ausserdem einen Insider-Tipp: «Viele wissen nicht, dass man während Langstreckenflügen, zwischen dem regulären Service, Snacks in den kleinen Küchen erhält.» Das Angebot geht von Früchten bis hin zu Schokoladenriegeln.

Trügerische Höhe

Auch wenn sich manche die Flugstunden schön trinken wollen, sollten Spirituosen in der Höhe mit Vorsicht genossen werden. Durch die Druckverhältnisse wirkt der Alkohol nämlich doppelt so stark. Damit man kein blaues Wunder im Flugzeug erlebt, sollte das Trinken am besten aufgeschoben werden, bis man wieder festen Boden unter den Füssen hat. Die Piña Colada schmeckt sowieso besser unter Palmen als im Flugzeug.

Übrigens kann man dir den Alkoholkonsum während des Fluges untersagen oder sogar den Weiterflug verweigern, wenn du zu stark betrunken bist.

Armlehnenvorrang

Wem gehören die mittigen Armlehnen? Es ist umstritten, deshalb halten wir es hier fest: Der, der in der Mitte sitzt, ist mit seinem eingequetschen Platz schon genug bestraft. Es ist die einzig logische Schlussfolgerung, dass die beiden Armlehnen ihm gehören. Die Sitze rechts und links davon geniessen dafür das Privileg des Fensters und des direkten Zugangs zum Gang.

Warme und bequeme Kleidung

Du fliegst nach Australien, wo es gerade 35 Grad im Schatten hat? Trotzdem sollten Pulli und Schal nicht im Handgepäck fehlen. An der Feriendestination wird die Kleidung vermutlich nie in Gebrauch kommen, aber «es kann im Flugzeug wirklich kalt werden», so Bohne. Auch gemütliche Kleidung machen den Flug angenehmer.

Necessaire-Essentials

«Im Flugzeug ist es sehr trocken, wir reden von einer Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 20 Prozent», meint Géraldine Bohne. So wird die Bildung von Kondenswasser in der Kabine vermieden.

Das kann aber die Haut und Schleimhäute austrocknen. Darum sei es ratsam, eine feuchtigkeitsspendende Creme, Gesichtssprays und Augentropfen einzupacken. Falls der Flug bereits erkältet angetreten wird, funktioniert der Druckausgleich durch die verstopften Nasennebenhöhlen nur bedingt. Hier helfen Nasenspray und Kaugummis, um Ohren- und Kopfschmerzen zu umgehen.

Bei langen Flügen bietet es sich an, Zahnbürste, Zahnpasta und Kamm einzupacken. So kann man sich vor dem Landen kurz frisch machen.

Nudelsalat und Schokokuchen

Du isst vegetarisch, vegan oder möchtest dich diätgerecht ernähren? Auch die Flugreise wird deine Ernährungsgewohnheit nicht aus dem Konzept bringen, denn es kann darauf Rücksicht genommen werden. Das Spezialmenü «ist meistens sogar kostenfrei», sagt die ehemalige Flugbegleiterin bei Swiss. «Es muss einfach genug im Voraus bestellt werden.»

Respektvoller Umgang

Der Knopf an deinem Sitz ist nicht ein «Wünsch dir was»-Glöckchen, sondern nur für den Notfall gedacht. Wenn man Durst hast, geht man am besten kurz selbst in die Küche nach hinten im Flugzeug. Dort wird einem dann weitergeholfen. «Auch eine selbst mitgebrachte Flasche wird gerne von der Boardcrew wieder aufgefüllt», sagt Bohne.

Schuhe anlassen

Und zu guter Letzt: Im Sinne deiner Mitpassagiere ist es angebracht, die Schuhe anzulassen. Vor allem, wenn es sich nur um einen Kurzstreckenflug handelt. Géraldine Bohne fügt scherzhaft hinzu: «Geht nie mit Socken aufs Klo, denn wenn es nass am Boden ist – ist es sicher kein Wasser.»

(mnu)