Joe Ackermann heimst Komplimente von der Staatsanwältin ein
Ackermann sei ihr gleich sympathisch gewesen, erinnerte sich Christiane Serini am Dienstag in München als Zeugin an ihre Vernehmung von Ackermann. «Er hat mich angegrinst, er kann da einen jungenhaften Charme an den Tag legen.»
Rund 16 Stunden lang hatte sie den ehemaligen Schweizer Bankmanager im Januar vergangenen Jahres befragt, weil sie den Verdacht hatte, dass er zusammen mit Kollegen von der Deutschen Bank Richter getäuscht hat, um Schadenersatzzahlung für die Pleite des Medienkonzerns Kirch zu vermeiden.
Die lange Befragung bis nach Mitternacht habe Ackermann bestens überstanden, sagte die Staatsanwältin. «Herr Dr. Ackermann war total frisch.» Auch bei der abendlichen Verpflegung in Form von Salzbrezeln habe sich der Ex-Banker nicht vorgedrängelt. «Ackermann hat schon auf die Brezeln geschielt, aber sie nicht von sich aus aufgemacht.»
Am Lauf der Dinge änderte das aber nichts: Ackermann wurde genau wie sein Nachfolger Jürgen Fitschen, Ex-Chef Rolf Breuer und zwei weitere angeklagt und muss sich seit April vor Gericht verantworten. Alle fünf weisen die Vorwürfe zurück.