Muslimischer US-Schüler kann sich vor Einladungen nicht mehr retten

· Online seit 17.09.2015, 16:19 Uhr
Nach seiner Festnahme wegen eines selbstgebastelten Weckers, den seine Lehrer für eine Bombe hielten, reisst die Solidarität mit Ahmed Mohamed nicht ab. Neben einer Einladung ins Weisse Haus erhielt der 14-Jährige am Mittwoch auch eine Einladung von der Nasa.
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Auch das Massachusetts Institute of Technology (MIT) lud ihn ein, ebenso wie Google und Facebook. Twitter bot ihm ein Praktikum an. «Hey Ahmed, wir halten einen Platz für Dich frei bei der Google-Wissenschaftsausstellung an diesem Wochenende - willst Du kommen? Bring Deine Uhr mit!», twitterte Google.

Der kanadische Astronaut Chris Hadfield lud Mohamed zu einer Show ein, woraufhin das Four Seasons Hotel dem jugendlichen Tüftler ein kostenloses Hotelzimmer in Toronto anbot. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg forderte Mohamed auf, «weiter zu bauen» und erklärte, er würde den Teenager gern kennenlernen.

Zuvor hatte bereits Obama die selbstgemachte Uhr des Jungen gelobt und eine Einladung zur Nacht der Astronomie im Weissen Haus ausgesprochen. Der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest, nannte den Vorfall an Mohameds Schule eine «Gelegenheit, um unser Gewissen auf Voreingenommenheit zu prüfen». «Zumindest einige von Ahmeds Lehrern haben ihn im Stich gelassen», sagte Earnest. Der Vorfall habe das «Potenzial für einen lehrreichen Moment».

Der 14-Jährige hatte am Montag den selbstgebastelten Wecker mit in seine Schule im US-Bundesstaat Texas gebracht, hatte nach eigenen Angaben aber von seinem zuständigen Lehrer nicht die erhoffte Anerkennung bekommen - stattdessen wurde er in Handschellen abgeführt, nachdem die Alarmfunktion des Weckers im Englischunterricht losgegangen war. Nach eigenen Angaben durfte er während des Verhörs nicht seine Eltern verständigen. Nach seiner Freilassung habe er ein dreitägiges Schulverbot bekommen.

Mohameds Familie, die ursprünglich aus dem Sudan stammt, bedankte sich am Mittwoch über Twitter bei allen Unterstützern. «Gemeinsam können wir diese ethnische Ungleichheit stoppen und verhindern, dass so etwas noch einmal passiert», hiess es in einer Mitteilung, die mit einem Foto des lächelnden Jugendlichen versehen war, der zwei Finger zum Siegeszeichen in die Kamera hielt. Der Vater des Jungen, Mohamed Elhassan Mohamed, der im Sudan für das Präsidentenamt kandidierte, sagte dem Sender CNN, sein Sohn sei «ein sehr brillanter Junge».

veröffentlicht: 17. September 2015 16:19
aktualisiert: 17. September 2015 16:19
Quelle: SDA

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