Während sich der Stimmentscheid nach Geschlecht nicht unterscheidet, zeigen sich beim Alter auffälligere Muster, wie aus der am Montag veröffentlichten Auswertung hervorgeht. Insgesamt 1825 Aargauer Stimmberechtigten machten bei der ausführlichen Befragung mit.
Jüngere Menschen standen der Vorlage demnach deutlich skeptischer gegenüber als ältere. Im Vergleich zum Aargauer Abstimmungsresultat von 62,6 Prozent Ja-Stimmen bewegte sich die Zustimmungsrate in den Alterskategorien der 18- bis 39-Jährigen noch um die 50 Prozent.
Die Jüngeren fühlten sich durch die Covid-19-Gesetzgebung wohl stärker in ihrem Alltag und ihren Freizeitaktivitäten eingeschränkt und brachten das an der Urne auch zum Ausdruck, wie es in der Studie heisst.
Fast alle GLP-Anhänger für Gesetz
Von den Befragten mit politischer Parteiensympathie lehnten die SVP-Anhänger die Vorlage mit einer Rate von 69 Prozent deutlich ab, während alle anderen Parteisympathisantinnen ein Ja einlegten.
Am deutlichsten war die Zustimmung bei der GLP mit einem Spitzenwert von 90 Prozent. Darunter liegen die SP-Sympathisanten mit 83 Prozent und jene der Mitte und den Grünen mit jeweils 74 Prozent.
Parteiungebundene unterstützten das Gesetz mit 55 Prozent weniger deutlich. Wichtig für die Entscheidungsfindung sind gemäss Studienautoren bei komplexen oder technischen Fragen oft auch Institutionen und Organisationen, die vor einer Abstimmung Orientierungswissen liefern.
Besonders wichtig waren im Vorfeld des Covid-19-Referendums der Bundesrat, die Pharmaindustrie sowie die wissenschaftliche Taskforce, wie aus der Befragung der Stimmberechtigen weiter hervorgeht. Die Zusammenhänge seien sehr deutlich: Je höher das Vertrauen in diese drei Instanzen, desto höher die Zustimmung zum Covid-19-Gesetz und umgekehrt.
Befürworter wollten Bewegungsfreiheit
Das Hauptmotiv der Ja-Stimmenden mit der höchsten Zustimmung betraf die Covid-Zertifikatspflicht, die das Leben für Geimpfte erleichtert sowie die Motivation zur Impfung.
Auf der anderen Seite wollten Nein-Stimmende gemäss Studie in erster Linie eine Diskriminierung Ungeimpfter sowie einen indirekten Impfzwang verhindern. Weniger wichtig war es beiden Lagern, ein Zeichen gegen die Impfskeptiker respektive Impfbefürworterinnen zu setzen.