Bei der Foto-App Snapchat zahlte sich der jahrelange Umbau der Werbesysteme schliesslich aus. Der Umsatz der Betreiberfirma Snap stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 21 Prozent auf knapp 1,19 Milliarden US-Dollar.
Noch vor drei Monaten war der Aktienkurs nach der Enttäuschung über die vergangenen Quartalszahlen um mehr als 30 Prozent eingebrochen.
Strengere Privatsphäre-Einstellungen
Snap hatte die Anleger einst an Zuwachsraten von mehr als 50 Prozent gewöhnt. Doch dann hörte das Wachstum auf, unter anderem wegen Apples Massnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone. Entwickler wie Snap müssen Nutzerinnen und Nutzer nun ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Apps und Dienste verfolgen wollen, um die Werbung zu personalisieren. Viele Nutzende lehnten dies ab - und das zerschlug zahlreiche Anzeigen-Modelle, unter anderem auch beim Facebook-Konzern Meta.
Im Gegensatz zu Meta befürwortete Snap-Chef Evan Spiegel die Apple-Änderungen. Die Snapchat-Firma tat sich aber lange schwer damit, neue effiziente Verfahren für Online-Werbung aufzusetzen und den Umsatz wieder deutlich wachsen zu lassen.
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Sparmassnahmen wegen roten Zahlen
Zugleich bleibt Snap in den roten Zahlen. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 305 Millionen Dollar nach roten Zahlen von 328,7 Millionen Dollar vor einem Jahr. Snap-Chef Spiegel griff bereits zu Sparmassnahmen, um gegenzusteuern.
Die Zahl der täglich aktiven Nutzerinnen und Nutzer stieg binnen drei Monaten von 414 auf 422 Millionen. Snapchat war einst mit von allein verschwindenden Bildern populär geworden. Inzwischen setzt der Dienst unter anderem auch auf sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Objekte in reale Umgebungen integriert werden. Mit der Technologie lassen zum Beispiel Modefirmen ihre Produkte bei Snapchat virtuell anprobieren.
Für das laufende Quartal stellte Snap einen Umsatz zwischen 1,225 und 1,255 Milliarden Dollar in Aussicht und traf damit schon am unteren Ende der Spanne die Schätzung der Analysten.
(sda/red.)