Aufräumarbeiten dauern an

29.09.2016, 19:15 Uhr
· Online seit 29.09.2016, 19:11 Uhr
Rund 70 Einsatzkräfte von Armee, Polizei und Feuerwehr haben am Donnerstag die Arbeiten an der Unglücksstelle unweit des Gotthard-Hospizes fortgesetzt. Die Wrackteile wurden auf einen Lastwagen verladen. Die Beweissicherung dauert noch mindestens bis am Wochenende an.
Simon Riklin
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Spezialisten der Aircraft Recovery laufen in weissen Schutzanzügen über die hochalpine Wiese am Gotthard. Jedes noch so kleine Wrackteil des verunglückten Helikopters wird geborgen und anschliessend auf einen Lastwagen zu verladen. Rekruten der Schweizer Armee helfen dabei.

Heckteil ragt wie ein Denkmal in den Himmel

An der Absturzstelle liegt ein Trümmerhaufen. Nur das intakte Heckteil gibt Aufschluss darüber, dass hier ein Super Puma zerschellte. Das mit einer Schweizer Flagge versehene Trümmerteil ragt wie ein Denkmal wider Willen senkrecht in den Himmel.

Auch einen Tag nach dem Absturz liegt noch Kerosingeruch in der Luft. Laute einem Armeesprecher gab es beim Unglück eine Verpuffung des Flugbenzins, jedoch keine Explosion. Mitglieder des Gewässerschutzes aus der Leventina haben mehrere Ölsperren errichtet, um zu verhindern, dass das Grundwasser durch die ausgetretenen Flüssigkeiten verunreinigt wird.

Vollständige Erfassung der Wrackteile

Auf dem Kopfsteinpflaster der Tremola-Passstrasse liegen noch die zerrissenen Hochspannungskabel. Im Verlauf des Mittwochs wurde von offizieller Seite bestätigt, dass der Helikopter das Stromkabel zumindest touchierte. Ob dies der einzige Grund für das Unglück war, ist weiterhin Gegenstand der Untersuchungen.

Die Einsatzkräfte der Aircraft Recovery werden alle gefundenen Teile auf einen LKW verladen, der diese dann zur weiteren Untersuchung abtransportieren wird. Zur Seite steht den Spezialisten ein ferngesteuerter Mini-Bagger mit Greifarmen. Wie viel Zeit für diese Spurensicherung noch benötigt wird, war am Donnerstagnachmittag noch nicht bekannt.

Langwierige Auswertung

Bis der zuständige Untersuchungsrichter einen Abschlussbericht schreiben könne, werde es aber durchaus sechs Monate dauern, so ein Armeesprecher auf Nachfrage. Unter anderem müssten Radardaten ausgewertet und die Flugplanung nachvollzogen werden. Über eine Blackbox habe der Super Puma nicht verfügt.

Zumindest das Wetter begünstigt rasche Aufräumarbeiten: Auf über 2000 Meter über Meer war es am Donnerstag sonnig und weitgehend windstill.

veröffentlicht: 29. September 2016 19:11
aktualisiert: 29. September 2016 19:15

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