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Chemie-Nobelpreis: Diese Schweizer haben den Preis schon gewonnen

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Chemie-Nobelpreis: Diese Schweizer haben den Preis schon gewonnen

· Online seit 04.10.2023, 10:16 Uhr
Am Mittwoch wird in Schweden der Chemie-Nobelpreis verliehen. Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner aus den Vorjahren. Der Nobelpreis für Chemie ging bisher achtmal an Schweizer.
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Die seit 1901 verliehenen Chemie-Nobelpreise gingen vor allem an amerikanische Forscher. Die erste Auszeichnung erhielt der Niederländer Jacobus van't Hoff für die Entdeckung von Gesetzen der Osmose.

Die Chemie-Nobelpreisträger der vergangenen zehn Jahre sind:

2022: Morten Meldal (Dänemark), Barry Sharpless (USA) und Carolyn Bertozzi (USA). Sie trugen massgeblich zur sogenannten Click-Chemie bei, mit der Biomoleküle vergleichsweise einfach miteinander verbunden werden können.

2021: Der Deutsche Benjamin List und der in Schottland geborene US-Forscher David W.C. MacMillan für Methoden zur Beschleunigung chemischer Reaktionen.

2020: Die seit Jahren in Deutschland arbeitende Genforscherin Emmanuelle Charpentier (Frankreich) und Jennifer A. Doudna (USA) für die Entwicklung einer Genschere zur gezielten Erbgut-Veränderung.

2019: Der US-Amerikaner John Goodenough, der in Grossbritannien geborene Stanley Whittingham und der Japaner Akira Yoshino. Sie waren entscheidend an der Entwicklung von wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien beteiligt.

2018: Die US-Amerikanerin Frances Arnold, ihr Landsmann George Smith und der Brite Gregory Winter haben Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, etwa Biokraftstoffe, Arzneimittel und therapeutisch wirkende Antikörper umweltfreundlich herzustellen.

2017: Der Deutsch-Amerikaner Joachim Frank, der Schweizer Jacques Dubochet und der Brite Richard Henderson für die Kryo-Elektronenmikroskopie. Damit lassen sich Biomoleküle im Detail untersuchen – sie zeigt etwa dreidimensionale Bilder von Proteinen.

2016: Der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Brite James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa. Sie bauten aus nur wenigen Molekülen etwa künstliche Muskeln und ein Mini-Auto.

2015: Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar (USA/Türkei), die Erbgut-Reparatursets beschrieben hatten. Diese Erkenntnisse dienen unter anderem zur Suche nach Krebsmedikamenten.

2014: Der deutsche Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner für die Erfindung superauflösender Mikroskope. Damit kann man in lebende Zellen blicken und Abläufe bei Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten.

2013: Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Grossbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) für Methoden, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen.

Das sind die Schweizer Nobelpreisträger für Chemie

Der Nobelpreis für Chemie ging bisher achtmal an Schweizer, beziehungsweise Schweizer Doppelbürger, das letzte Mal vor sechs Jahren. Die Preisträger waren:

2017: Jacques Dubochet für das von ihm entwickelte Verfahren der Kryo-Elektronenmikroskopie

2002: Kurt Wüthrich für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strukturaufklärung von Proteinen mittels kernmagnetischer Resonanz-Spektroskopie

1991: Richard Ernst für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR)

1975: Vladimir Prelog (geboren in Bosnien/Herzegowina, Schweizer seit 1959) für seine Arbeiten über die Stereoisomerie von organischen Molekülen

1953: Hermann Staudinger (gebürtiger Deutscher, Schweizer seit 1920) für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie

1939: Leopold Ružička (geboren im Königreich Kroatien und Slawonien, seit 1917 Schweizer) für seine Arbeiten über Polymethylene und höhere Terpenverbindungen

1937: Paul Karrer enträtselte die chemische Struktur von Pflanzenfarbstoffen und Vitaminen. Und er zeigte, wie im Körper aus dem Rüebli-Farbstoff Beta-Carotin Vitamin A entsteht

1913: Alfred Werner (gebürtiger Elsässer, ab 1895 Schweizer) für seine Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül. Dadurch hat er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen, besonders im Bereich der anorganischen Chemie

(sda)

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veröffentlicht: 4. Oktober 2023 10:16
aktualisiert: 4. Oktober 2023 10:16
Quelle: Today-Zentralredaktion

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