Die Polizei sprach von etwa 600 Menschen, die sich am Abend im Hamburger Schanzenviertel aufhielten. Einsatzkräfte wurden angegriffen und mit Böllern, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Wasserwerfern. Sie meldete mehrere Festnahmen. Eine Anwältin erklärte, in der Gefangensammelstelle in Hamburg-Harburg hätten sich am Abend 290 Gefangene befunden.
Bereits seit Donnerstagabend gab es anlässlich des Gipfeltreffens der 20 grossen Industrie- und Schwellenländer Krawalle. Randalierer zündeten Autos an, beschädigten und plünderten Geschäfte und bewarfen Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen. Die Randalierer hatten zunächst mehrere Stunden lang freie Hand, bis die Polizei mit einem massiven Aufgebot samt Spezialkräften mit Sturmgewehren einrückte.
Mehr als 200 Beamte wurden verletzt, es gab hunderte Fest- und Ingewahrsamnahmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte die Gewalt scharf und lobte die Einsatzkräfte. Es wurde allerdings auch Kritik an der Polizei laut.
US-Präsident Donald Trump fühlte sich derweil während seines dreitägigen Hamburg-Besuches trotz der andauernden schweren Krawalle nach eigenen Angaben sicher. «Alle fühlten sich sicher, ausser die Anarchisten», schrieb Trump am Samstagabend bei Twitter.
Die Strafverfolgungsbehörden und das Militär hätten in Hamburg hervorragende Arbeit geleistet, erklärte der US-Präsident weiter. Dass Militär in Hamburg nicht im Einsatz war, dürfte ihm entgangen sein. Den Gipfel als solchen bezeichnete Trump als «wunderbaren Erfolg».