Sudan

Expertin: Tigray-Konflikt destabilisiert Äthiopien und Region

02.02.2021, 10:49 Uhr
· Online seit 02.02.2021, 10:29 Uhr
Der Konflikt im Norden von Äthiopien hat einer Expertin zufolge zunehmend destabilisierende Folgen für die Region. «Äthiopien ist in einer enorm prekären Situation intern und regional», sagte Annette Weber von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) der Deutschen Presse-Agentur. Die internen Dynamiken hätten massive Auswirkungen auf die Region.
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Eritreische Soldaten kämpfen demnach auf Einladung der äthiopischen Regierung in Tigray, allerdings werden sie nicht von Addis Abeba kontrolliert. Äthiopien und Eritrea führten einst einen blutigen Grenzkonflikt und hatten jahrelang keine diplomatischen Beziehungen. Auch führt der Tigray-Konflikt zu zunehmenden Spannungen mit dem Nachbarn Sudan, ein Grenzdisput zwischen beiden Ländern ist wiederaufgeflammt. «Die massive Mobilisierung der Truppen auf beiden Seiten zeigt, dass eine Dynamik in Gang gekommen ist, die präventiv gestoppt werden muss, bevor Krieg ausbricht. Das kann sich keiner der beiden leisten», sagte Weber.

Im November begann Addis Abeba eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die bis dahin in der gleichnamigen Region an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der Zentralregierung und der TPLF. Die Offensive wurde zwar für beendet erklärt, die Kämpfe gehen aber weiter. Hunderttausende Menschen sind auf Hilfe angewiesen, viele können aber von Helfern nicht erreicht werden. Zudem sind rund 60 000 Menschen in den Sudan geflohen.

veröffentlicht: 2. Februar 2021 10:29
aktualisiert: 2. Februar 2021 10:49
Quelle: sda

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